Karsai, Zardari und Ahmadinedschad in Islamabad

Pakistan und Iran wollen Afghanistan helfen

publiziert: Freitag, 17. Feb 2012 / 08:23 Uhr / aktualisiert: Freitag, 17. Feb 2012 / 13:14 Uhr
Der afghanische Präsident Hamid Karsai.
Der afghanische Präsident Hamid Karsai.

Islamabad - Pakistan und der Iran haben an einem Treffen in Islamabad beteuert, sie wollten Afghanistan auf dem Weg zum Frieden unterstützen. Die Taliban dementieren unterdessen, dass sie überhaupt mit der afghanischen «Marionettenregierung» sprechen.

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In einem vor dem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Pakistan und dem Iran, Asif Ali Zardari und Mahmud Ahmadinedschad, veröffentlichten Interview des «Wall Street Journals» hatte der afghanische Präsident Hamid Karsai bestätigt, dass die USA und Afghanistan Geheimverhandlungen mit den Taliban begonnen haben.

Karsai war am Donnerstagabend mit dem pakistanischen Premierminister Yousuf Raza Gilani und Armeechef General Ashfaq Parvez Kayani zusammengekommen. Aus pakistanischen Regierungskreisen hiess es: «Karsai hat die zivile und militärische Führung Pakistans immer wieder darum gebeten, seine Regierung dabei zu unterstützen, Kontakte mit den Taliban herzustellen.»

Vorwurf der Sabotage aus Kabul

Die afghanische Regierung wirft Pakistan immer wieder vor, Friedensgespräche mit den Taliban nicht zu unterstützen oder sogar zu sabotieren. Besonders scharf kritisiert wird dabei der Militärgeheimdienst ISI. Islamabad dementiert das regelmässig. Die Führung der afghanischen Taliban wird in Pakistan vermutet.

Die Regierung in Kabul und auch westliche Staaten versuchen seit langem, die Taliban an den Verhandlungstisch zu bekommen. Bislang gibt es zwischen den Konfliktparteien nur Gespräche über mögliche Verhandlungen. Echte Friedensgespräche sind noch nicht absehbar.

Karsai hatte dem «Wall Street Journal» gesagt, Pakistans Kooperation würde Verhandlungen «für uns, für die Taliban und für die USA» einfacher machen.

Schlüsselrolle Pakistans

Auf eine entsprechende Frage sagte Karsai in dem Interview, er hoffe, dass der pakistanische Militärgeheimdienst ISI bereit dazu sei, Aufständische in Afghanistan nicht mehr zu unterstützen. Mehr als «Hoffnungen» habe er hinsichtlich der Kooperation Pakistans aber weiterhin nicht.

Die pakistanische Aussenministerin Hina Rabbani Khar sagte am Freitag, es sei absurd, wenn Afghanistan erwarte, dass Islamabad den Taliban-Führer Mullah Omar für Friedensgespräche ausliefere. Wenn Kabul «unrealistische, nahezu lächerliche Erwartungen» habe, dann gebe es keine gemeinsame Basis für Verhandlungen.

Islamabad wird eine Schlüsselrolle bei den Friedensverhandlungen mit den Taliban zugeschrieben, da viele ihrer Anführer, darunter auch Omar, in Pakistan vermutet werden.

(bert/sda)

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