Pakistaner feiern Bhuttos Rückkehr

«Ich bin sehr froh, dass ich wieder zurück in meinem Land bin.» Mit einer grünen Tunika und einem weissen Kopftuch gekleidet, betrat die Oppositionspolitikerin pakistanischen Boden und küsste umgehend einen Koran.

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen fuhr sie anschliessend durch die Strassen von Karachi, wo Hunderttausende von Anhängern ihr mit Fahnen und Jubelgesängen einen triumphalen Empfang bereiteten. Ihre Volkspartei PPP sprach sogar von zwei Millionen Menschen auf den Strassen der Hauptstadt.

Freie Wahlen gefordert

Es wäre ihr eine Ehre, wieder ihrem Volk zu dienen, sagte Bhutto. «Nun, wo das Volk sein Urteil gefällt hat, ist es notwendig, dass die Wahlen frei und fair verlaufen», sagte sie mit Blick auf die anstehenden Parlamentswahlen im Januar.

Die ehemalige Regierungschefin will mit ihrer Pakistanischen Volkspartei in den Wahlkampf ziehen. Es wird damit gerechnet, dass es nach der Abstimmung zu einer Vereinbarung über eine Machtteilung mit Präsident Pervez Musharraf kommt.

Korruptions-Vorwürfe

Bhutto ist die erste Frau, die jemals ein islamisches Land führte. Sie war zwischen 1988 und 1990 sowie zwischen 1993 und 1996 Regierungschefin Pakistans. Anschliessend entzog sie sich mit dem Gang ins Exil einer Strafverfolgung wegen Korruption.

Unter wachsendem innenpolitischen Druck hatte ihr Musharraf eine Amnestie zugesagt. Im Gegenzug hatten die Parlamentarier der PPP zwar die Wahl Musharrafs am 6. Oktober zum Präsidenten boykottiert, aber anders als andere Oppositionsabgeordnete nicht ihre Mandate niedergelegt.

(tri/sda)