Pakistans Regierung lenkt im Machtkampf ein

publiziert: Montag, 16. Mrz 2009 / 08:10 Uhr / aktualisiert: Montag, 16. Mrz 2009 / 18:29 Uhr

Islamabad - Die innenpolitische Krise in Pakistan ist vorerst entschärft: Die Regierung hat sich dem massiven Druck der Opposition gebeugt und setzt den entlassenen Obersten Richter Iftikhar Muhammad Chaudhry wieder ein.

Yousuf Raza Gilani kündigte an, dass alle entlassenen Richter in ihre Ämter zurückkehren sollen.
Yousuf Raza Gilani kündigte an, dass alle entlassenen Richter in ihre Ämter zurückkehren sollen.
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Chaudhry und alle anderen abgesetzten Richter sollten am Samstag in ihre Ämter zurückkehren, kündigte Regierungschef Yousaf Raza Gillani im pakistanischen Fernsehen an.

Gillani äusserte sich nach nächtlichen Gesprächen mit Präsident Asif Ali Zardari und dem Armeechef. Nach eigenen Angaben ordnete er an, auch alle im Zuge der jüngsten Proteste Festgenommenen freizulassen und das Demonstrationsverbot aufzuheben, mit dem die Regierung erfolglos versucht hatte, den Protestmarsch zu verhindern.

«Langer Marsch» abgeblasen

Als Reaktion blies Oppositionsführer Nawaz Sharif den «Langen Marsch» auf Islamabad ab. In der Hauptstadt sollte ursprünglich eine Massenkundgebung vor dem Parlament stattfinden.

Unter dem Jubel von Anhängern sprach Sharif in der zentralpakistanischen Stadt Gujranwala von einem «historischen Tag», der das Schicksal des Landes verändern werde.

Die Entscheidung, den «Langen Marsch» von tausenden Oppositionsanhängern zu beenden, sei nach Gesprächen mit Anwälten und den Vorsitzenden von Bündnisparteien seiner Muslim-Liga gefallen. Die Teilnehmer des «Langen Marsches» hatten die Wiedereinsetzung Chaudhrys und weiterer 60 entlassener Richter gefordert.

Freudenfest

In zahlreichen Städten kam es zu Freudenfeiern auf den Strassen. Vor Chaudhrys Haus in Islamabad versammelten sich seine Anhänger zu einem Freudenfest.

Die USA begrüssten die Ankündigung der Regierung, die Richter wieder einzusetzen. Damit sei eine «ernsthafte Konfrontation» vermieden und «ein substanzieller Schritt in Richtung nationaler Versöhnung» unternommen worden, erklärte die US-Botschaft in Islamabad. Die US-Regierung sieht in dem Machtkampf in Pakistan eine Gefährdung der gemeinsamen Front im Anti-Terror-Kampf.

(fest/sda)

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