Palästinenserführer Barghuti kandidiert doch

publiziert: Mittwoch, 1. Dez 2004 / 21:14 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 1. Dez 2004 / 22:08 Uhr

Ramallah - Der in Israel inhaftierte Palästinenserführer Marwan Barghuti kandidiert nun doch für die Nachfolge des verstorbenen Präsidenten Jassir Arafat. Dies bestätigte Barghutis Ehefrau.

Marwan Barghuti wird auch von radikal-islamischen Palästinensern unterstützt.
Marwan Barghuti wird auch von radikal-islamischen Palästinensern unterstützt.
Nach einem Besuch im Gefängnis schrieb Fadwa Barghuti den 45-Jährigen in Ramallah offiziell als Kandidaten für die Präsidentenwahl am 9. Januar ein. Der wegen Anschlägen auf Israelis verurteilte Barghuti gilt als beliebtester palästinensischer Politiker.

Bislang wurde der offizielle Kandidat der Fatah-Bewegung Barghutis, der amtierende PLO-Chef Mahmud Abbas, als Favorit für die Wahl gehandelt. Der als moderat geltende 70-Jährige wird von den USA und Israel bevorzugt.

Barghuti entschied sich nur Stunden vor dem Ende der Registrierungsfrist für die Kandidatur. Die Frist läuft am Mittwochabend um 23.00 Uhr (MEZ) ab. Die palästinensische Wahlkommission wird am Donnerstag die Kandidaten offiziell bekannt geben.

Spaltung der PLO?

Barghuti hatte eine bereits erklärte Kandidatur am Freitag zurückgezogen und seine Anhänger aufgerufen, Abbas zu unterstützen. Politische Beobachter halten nun eine Spaltung der PLO für möglich.

Die Entscheidung Bargutis bedeutet eine Abkehr von der bisherigen Konsenshaltung in der Fatah-Bewegung innerhalb der PLO, die einen Machtkampf vermeiden wollte.

Vertreter des militärischen Arms der Fatah, die säkularen El-Aksa-Brigaden, riefen Barghuti auf, seine Bewerbung zurückzuziehen. Diese Kandidatur spalte die Fatah, sagte ein El-Aksa-Führer in Dschenin.

Fünf Mal lebenslänglich

Barghuti stand an der Spitze des im September 2000 begonnenen zweiten Palästinenser-Aufstandes gegen die israelische Besatzung, der El-Aksa-Intifada. Ein israelisches Gericht verurteilte ihn im Juni wegen Beteiligung an Anschlägen zu fünf Mal lebenslänglich. Barghuti sitzt seit April 2003 in israelischer Haft.

Der charismatische Chef der Fatah im Westjordanland wurde lange als möglicher Nachfolger von Arafat gehandelt. Umfragen zufolge wollen mehr Palästinenser für ihn stimmen als für Abbas.

Die israelfeindliche Hamas hatte Barghuti ihre Unterstützung im Falle einer Kandidatur zugesichert. Hamas und der Islamische Dschihad hatten kurz vor dem neuen Entscheid Barghutis noch erklärt, die Wahlen boykottieren zu wollen.

(bert/sda)

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