Palast der Republik erwacht noch einmal zum Leben

publiziert: Donnerstag, 19. Aug 2004 / 09:50 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 19. Aug 2004 / 10:17 Uhr

Berlin - Vor dem endgültigen Abriss erwacht die Ruine noch einmal zum Leben. 14 Jahre nach seiner Schliessung ziehen in den Berliner Palast der Republik an diesem Wochenende die Künstler ein.

Weiterführende Links zur Meldung:

www.zwischenpalastnutzung.de
Ideen für die Zwischennutzung Kulturschaffender verschiedener Institutionen der Stadt.
www.zwischenpalastnutzung.de

www.volkspalast.com
Programm der Zwischennutzung.
www.volkspalast.com

Unter dem Motto "Volkspalast" soll das durch die Asbestsanierung entkernte Gebäudeskelett in der historischen Mitte drei Monate zum Treffpunkt von Berlinern und Touristen werden. Tänzer, Schauspieler, Filmemacher und Musiker erwarten im ehemaligen "Palazzo Prozzo" jeden Tag bis zu 1000 Neugierige.

Laut Bundestagsbeschluss sollen im nächsten Frühjahr die Bagger anrücken. Vorher haben die Besucher noch einmal Gelegenheit, den mittlerweile wie einen Rohbau wirkenden Raum zu erkunden.

Schlauchboot fahren im Palast

Ein Teil des Palastes wird für Schlauchbootfahrten mit Wasser geflutet. Skate-Boarder, BMX-Fahrer und Kletterer können den "Volkspalast" sportiv zurückerobern. Chöre aus ganz Deutschland singen in dem modrigen, staubigen Stahlkoloss.

Architekten diskutieren unter dem Motto "Fun Palace of the republic" über "Flexibilität von Raum und Strukturen". Wer einfach nur gucken will, der kann sich zu vorgerückter Stunde an der selben Bar einen Drink genehmigen, die früher im Bowling-Center des Palastes stand.

Politische Querelen

Das Projekt des Vereins "Zwischen Palast Nutzung" provozierte bereits in seiner Planungsphase einen neuen Streit um die Gestaltung des Schlossplatzes, den der Palast im Moment eher verschandelt. "Es gibt keinen Grund, das Gebäude abzureissen", sagt dagegen "Volkspalast"-Initiatorin Amélie Deuflhard.

Anstelle des Palastes soll das Hohenzollern- Stadtschloss mit historischer Fassade wieder errichtet werden, das Walter Ulbricht 1950 abreissen liess. Derzeit ruhen allerdings die Planungen mangels Geld. Nach dem Abriss des Palastes soll erst einmal eine Grünfläche angelegt werden.

Kultursenator Thomas Flierl, unter dessen Schirmherrschaft die Zwischen-Nutzung steht, bezeichnet das Projekt als "urbanes Labor." Die Zwischennutzung solle die Abrissentscheidung politisch nicht in Frage stellen. Einen Abriss vor der Festlegung einer künftigen Nutzung des neuen Gebäudes lehnt er aber ab.

Kritik rief auch die Finanzierung des "Volkspalasts" hervor, der vom Hauptstadtkulturfonds und der Bundeskulturstiftung unterstützt wird. Die Bundestagsabgeordnete Renate Blank warf Kulturstaatsministerin Christina Weiss Verschwendung von Steuergeldern für "ein Schaufenster der Diktatur" vor.

Häusermanns "Richtfest"

Die "Volkspalast"-Besucher können sich bis zum 9. November eine eigene Meinung über die Zukunft des Baus bilden. Zum Auftakt des zweitägigen Eröffnungsfestes wird der Palast am Freitagabend 14 Jahre nach der Schliessung mit 14 künstlerischen Ritualen neu geöffnet. Dabei wird das Besucher-Volk mit Limousinen zum roten Teppich vor dem "Volkspalast" chauffiert.

Am Abend darauf wird zum "Bal Moderne" eingeladen, bei dem Choreografen mit jeweils 300 Teilnehmern ein Tanzstück einüben. Für Oktober ist dann noch einmal ein "Richtfest" geplant. In dem Stück des Schweizers Ruedi Häusermann werden die Besucher in das Jahr 1975 zurückversetzt. Schauspieler wie Josef Bierbichler wird kleine Gruppen durch das damals kurz vor der Eröffnung stehende Haus führen und die Zukunft noch einmal ganz neu angehen.

(Elke Vogel/dpa)

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