Pamuk kritisiert Türkei an Buchmesse

publiziert: Dienstag, 14. Okt 2008 / 20:01 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 14. Okt 2008 / 20:20 Uhr

Frankfurt - Der türkische Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk hat am Abend auf der Frankfurter Buchmesse die literarische Eröffnungsrede gehalten. Die Türkei ist dieses Jahr Ehrengast der weltgrössten Bücherschau.

Kritisiert nationalistische Paragrafen: Nobelpreisträger Orhan Pamuk.
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Pamuk übte scharfe Kritik an Einschränkungen der Meinungsfreiheit in seiner Heimat. «Der Hang des türkischen Staates, Bücher zu verbieten und Schriftsteller zu bestrafen, hält leider immer noch an», sagte der 56-Jährige laut Manuskript.

Aufgrund des Paragrafen 301 des türkischen Strafrechts, «mit dem man Schriftsteller wie mich einzuschüchtern versucht», würden Hunderte von Schriftstellern und Journalisten gerichtlich belangt und verurteilt.

Ein gegen Pamuk angestrengter Prozess war vor zwei Jahren eingestellt worden. Den Paragrafen 301, der Haftstrafen für die «Herabwürdigung des Türkentums» vorsah, hat die Türkei in diesem Jahr abgemildert.

Positive Töne von Steinmeier

«Die Türkei hat sich auf den Weg gemacht zu einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft», lobte der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier bei der Eröffnung der 60. Frankfurter Buchmesse gemäss Redetext.

Mit Ausstellerzahlen leicht unter dem Rekordniveau des Vorjahres öffnet die Frankfurter Buchmesse am (morgigen) Mittwoch ihre Tore. Angemeldet hatten sich 7373 Aussteller (Vorjahr 7448) aus 100 Ländern.

Deutsche Aussteller grösste Gruppe

Die deutschen Aussteller stellen die grösste Gruppe (3337), gefolgt von den Briten (834) und den USA (662). Ehrengast Türkei, schickt 250 Autoren und 150 Verlage nach Frankfurt. Die Schweiz ist mit etwa 200 Einzelausstellern sechsstärkste Nation.

Die Buchbranche trotze der Finanzkrise, erklärte Boos. «Bücher scheinen widerstandsfähig zu sein angesichts wirtschaftlicher Zyklen - ein Ausdruck dessen, dass sie nicht Luxus sind sondern lebensnotwendig.» «Dem Buchmarkt geht es gut», sagte der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder.

(ht/sda)

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