Papst «entschuldigt» sich

publiziert: Samstag, 16. Sep 2006 / 14:22 Uhr / aktualisiert: Samstag, 16. Sep 2006 / 20:33 Uhr

Vatikanstadt - Nach heftigen Protesten in der muslimischen Welt hat Papst Benedikt XVI. bedauert, dass seine Worte zum Thema Islam und Gewalt missverstanden worden seien.

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Der Papst «bedauert es zutiefst, dass einige Passagen seiner Rede wie eine Verletzung der Gefühle der muslimischen Gläubigen geklungen haben könnten», sagte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in Rom. Diese Passagen seien «so interpretiert worden, wie es nicht der Absicht» des Papstes entspreche.

Zugleich wird in der Erklärung die Wertschätzung des Papstes gegenüber dem Islam und sein Eintreten für einen Dialog zwischen den Religionen betont. In verschiedenen islamischen Ländern war verlangt worden, dass der Papst seine Worte zurücknehme und sich entschuldige.

Kritik an Reaktionen

Nach der ersten massiven Kritik folgten auch Aufrufe zur Mässigung in der islamischen Welt. In der Türkei wurde Kritik an voreiligen Reaktionen laut.

Der oberste Chef der türkischen Religionsbehörde, Ali Bardakoglu, habe den Wortlaut des Vortrags nicht gekannt, als er den Papst aufgefordert hatte, sich zu entschuldigen, berichtete die türkische Zeitung «Hürriyet» . Er habe allein auf Presseberichte reagiert, nach denen der Papst den Islam als eine Religion der Gewalt dargestellt habe.

Besuch nicht belastet

Einen Einfluss auf den für Ende November geplanten offiziellen Papst-Besuch in der Türkei werde die Empörung über die Worte Benedikts in der islamischen Welt nicht haben, zitierte die Zeitung Kreise des türkischen Aussenministeriums in Ankara.

Die Türkei sei ein laizistischer Staat und richte ihre Politik nicht nach religiösen Erklärungen aus. Das Ministerium habe beim päpstlichen Nuntius in Ankara den Wortlaut der Papst-Rede und eine ausführliche Erläuterung angefordert, berichtete «Hürriyet».

Auch der iranische Präsident forderte eine Analyse der Äusserungen des Papstes. «Die Bemerkungen sollten zunächst von Theologen und Islamwissenschaftern analysiert werden», zitierte das staatlichen Fernsehen Mahmud Ahmadinedschad.

(bert/sda)

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