Rom - Papst Johannes Paul II. verlässt noch heute das Spital und kehrt in den Vatikan zurück. Das erklärte Vatikan-Sprecher Joaquín Navarro-Valls in Rom. Die Kehlkopf-Stimmbandentzündung des Papstes sei geheilt.
Dem Papst gehe es wieder besser. In den vergangenen Tagen war wiederholt über einen möglichen Rücktritt des kranken Papstes diskutiert worden. Am Donnerstag forderte der Schweizer Theologe Hans Küng den Papst zum Rücktritt auf.
Möglichkeiten eines Rücktritts
Die Kirche sehe in bestimmten Fällen die Möglichkeit eines Rücktritts vor, sagte Küng im Morgenmagazin des deutschen Fernsehsenders ARD.
Ein Papst könnte zurücktreten wegen des Nutzens und der Notwendigkeit der Kirche. Ich meine, dass dieser Fall jetzt eingetreten ist. Er müsste um des Nutzens und der Notwendigkeit der Kirche zurücktreten. Küng fügte hinzu: So können wir nicht weitermachen.
Schwierige Suche nach Nachfolger
Küng prophezeite eine schwierige Suche nach einem Nachfolger für Johannes Paul II. Es bestehe das Problem, dass wir einen Nachfolger finden, der uns aus dieser elenden Krise herausführt, in die uns dieser Papst hinter einer glänzenden Staffage hineingeführt hat. Die Kirche sei mittlerweile so altersschwach wie dieser Papst.
Dem im luzernischen Sursee geborenen Küng war 1979 unter anderem wegen seiner kritischen Haltung zur Unfehlbarkeit des Papstes die kirchliche Lehrbefugnis entzogen worden. Küng lehrte damals an der Universität im deutschen Tübingen Theologie.
(rr/sda)
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