Parlamentswahl in Thailand

publiziert: Sonntag, 2. Apr 2006 / 20:00 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 2. Apr 2006 / 20:25 Uhr

Bangkok - Mit der Wahl eines neuen Parlaments haben die Bürger Thailands über die Zukunft des Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra entschieden.

Regierungschef Thaksin Shinawatra kann mit einer Mehrheit rechnen.
Regierungschef Thaksin Shinawatra kann mit einer Mehrheit rechnen.
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Er wird von seinen Gegnern des Machtmissbrauchs und der Bestechlichkeit beschuldigt.

Der umstrittene Premier will zurücktreten, sollte seine Thai-Rak- Thai (Thais lieben Thais)-Partei nicht die Hälfte der Stimmen erhalten. Die drei wichtigsten Oppositionsparteien boykottierten die Wahl.

Damit wolle die Opposition gegen Thaksins «neue Form der Diktatur und autoritären Herrschaft» protestieren, sagte ein Sprecher. Wegen des Boykotts war unklar, ob die Wahl überhaupt ein funktionsfähiges neues Parlament erbringen würde. Zu der Abstimmung über das neue Parlament waren rund 45 Millionen Menschen aufgerufen.

Ersten Zwischenergebnissen zufolge zeichnete sich ein uneinheitliches Bild ab. Die Regierungspartei «Thai Rak Thai» von Thaksin liege erwartungsgemäss klar vorne, berichtete der Fernsehsender Nation TV nach Auszählung von etwa der Hälfte der Stimmen.

Ergebnis nicht Dienstag

In der Oppositionshochburg Bangkok sowie im Süden des Landes überwiege die Zahl der ungültig abgegebenen Stimmzettel die Stimmen für die Regierungspartei. Das vorläufige amtliche Endergebnis dürfte nicht vor Dienstag vorliegen.

Thaksin hatte zu Neuwahlen aufgerufen, um den Massenproteste der vergangenen Wochen ein Ende zu setzen. Da der Regierungschef vor allem auf dem Land viele Anhänger hat, konnte er laut Umfragen mit einem Wahlsieg rechnen.

Thaksin ist seit 2001 im Amt, erst im Februar vergangenen Jahres war er mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt worden. Die Proteste gegen Thaksin hatten begonnen, nachdem seine Familie Ende Januar ihre Anteile an einem Telekommunikationsunternehmen für steuerfreie 1,9 Milliarden Dollar nach Singapur verkauft hatte.

Thaksins Gegner kritisieren, dass die Familie durch Ausnutzung eines gesetzlichen Schlupfloches Steuerfreiheit erlangte.

(rr/sda)

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