- Die Möwe- von Anton Tschechow am Schauspielhaus Zürich
Parlierend und kalauernd in den Abgrund
publiziert: Freitag, 3. Mrz 2000 / 16:06 Uhr / aktualisiert: Freitag, 3. Mrz 2000 / 16:29 Uhr
Zürich - Bei der Uraufführung durchgefallen, später durch Konstantin Stanislawski zum Riesenerfolg gebracht und jetzt von Daniel Karasek in Zürich eigenwillig inszeniert: Am Donnerstag hatte Anton Tschechows Komödie «Die Möwe» Premiere.
Wo sollen da die Illusionen bleiben? Alle fühlen und reden
aneinander vorbei: alternde Schauspielerin und Mutter will
arrivierten Dichter, der will lieber angeln, Sohn will moderner
Dichter sein und liebt junge Nachbarin, die wiederum schwärmt für
den arrivierten Dichter. Und auf der unteren Stufe dieselbe
Kalamität: Gutsverwalterstocher will jungen Dichter, muss sich aber
mit einem Lehrer begnügen.
Befindlichkeitsanalysen
Also sind alle unglücklich, also langweilen sich alle auf dem
Landgut am See. «Diese reizende ländliche Tristesse», die die
Schauspielerin Irina beklagt, hat aber auch etwas Lächerliches, und
darum nannte Tschechow «Die Möwe», uraufgeführt 1896, ein Komödie.
Freilich gibt es am Schluss einen Toten und viele einsame und
zerstörte Seelen.
Und das ist es wohl, was den russischen Dramatiker auch heute
noch so zeitgemäss erscheinen lässt: Seine Figuren stelzen
parlierend und kalauernd durch das Leben und wollen oder können den
Abgrund gar nicht sehen, in den sie selber zu fallen drohen - oder
aber andere hineinstürzen.
Wer sich mitteilt, teilt sich indirekt mit: Kostja, der junge
Dichter und Muttersohn offenbart seine Seele mit einem Stück, das
als Theater im Theater gegeben wird. Doch er wird nicht verstanden.
Und auch als er eine Möwe abschiesst und sie Nina, die er innig
liebt, vor die Füsse legt, vermag diese darin nicht viel mehr zu
sehen als ein lebensfernes Symbol. Das überaus dürftige
Programmheft gibt übrigens der Symbolik noch einen zusätzlichen
Dreh: Auf seinem Deckblatt schwimmt (man rate warum?) ein Schwan.
Tschechows Stücke bestehen mehr aus Stimmungen und
Befindlichkeitsanalysen, denn aus Handlung. Und deren
Inszenierungen kommen meist eher leise, schwebend, in
pastellfarbenen Tönen daher. Nicht so diejenige von Daniel Karasek.
Italienische Verhältnisse
Hier herrschen - mindestens in den ersten drei Akten - beinahe
italienische Verhältnisse: Es wird temperamentvoll und laut
debattiert - was zu einigem Gelächter im Publikum führt -, man
bewegt sich in einem grell-bunten Bühnenraum (Siegfried E. Mayer),
der Himmel ist mittelmeerblau.
Am deutlichsten verkörpert diese Lesart des Stückes Anne-Marie
Kuster: draufgängerisch und markig verleiht sie der nicht mehr ganz
jungen Schauspielerin Irina Vitalität. Sie lässt alle nach ihrer
Musik tanzen, walzt ihren gefühlvollen Sohn platt und besteigt
ihren Liebhaber Trigorin (gut gespielte Gleichgültigkeit von Daniel
Friedrich) derart lüstern, dass der nur noch schwer nach Luft
schnappen kann.
Zerdehnter Schluss
Schön auch die Emotionalität der jungen, unschuldigen Nina
(Katharina Abt) und das unsentimentale Leiden des «Versagers»
Kostja (Max Urlacher). Doch auch die übrigen Spielerinnen und
Spieler fügen sich gut in die temperamentvolle Inszenierung ein, in
der durch die Art des Spiels die Ungeheuerlichkeiten des Textes mit
unzimperlicher Direktheit in den Raum geschmettert werden.
Leider hält der Spannungsbogen nicht bis zum Schluss. Karasek
hat sich zwar an Tschechow gehalten, der fand «Die Möwe» müsse
«forte beginnend und pianissimo endend» gespielt werden; doch das
«pianissimo» wurde dann eher zur ermüdenden Zerdehnung, obschon
sich die Ereignisse ja bis zur Katastrophe hin zuspitzen. So gab es
denn eher verhaltenen Applaus für eine insgesamt aber interessante
Lesart des Stückes.
(sda)
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