Passiver Widerstand in Gaza

publiziert: Sonntag, 14. Aug 2005 / 08:24 Uhr

Neve Dekalim - Kurz vor Beginn des israelischen Abzugs aus dem Gazastreifen haben die jüdischen Siedler eine Strategie des passiven Widerstands vereinbart.

«Wer bleibt, ist ein Held!»
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Bei einem Treffen in der Siedlung Neve Dekalim riefen Siedlerführer die Bewohner am Samstagabend dazu auf, die für Montag erwartete Anordnung zum Verlassen des Gazastreifens zu ignorieren.

"Die Leute sollen ihr Leben so normal wie möglich weiterleben", sagte ein Teilnehmer der Beratungen, die hinter verschlossenen Türen stattfanden, der Nachrichtenagentur AFP.

Die Siedler wollten aber auf Gewalt verzichten: "Die Soldaten sind nicht unsere Feinde."

An Anordnungen halten

Die Siedlerführer hätten an die Bewohner appelliert, die Lage nicht eskalieren zu lassen, berichtete der Teilnehmer: "Wer entscheidet hierzubleiben, ist ein Held, aber wir rufen alle Hierbleibenden auf, sich an die Anordnungen ihrer örtlichen Anführer zu halten."

Das Treffen in Neve Dekalim fand zum Auftakt des Feiertags Tischa B´Av statt, an dem die Juden der Zerstörung ihres Tempels in Jerusalem durch die Babylonier im Jahr 587 v. Chr. und durch die Römer im Jahr 70 n. Chr. gedenken.

"Gebete werden uns retten"

Am Samstagabend waren Gläubige in die Synagogen der Siedlungen geströmt. "Unsere Gebete werden uns retten", sagte ein Bewohner der Siedlung Neve Dekalim.

Ein Siedler aus dem Westjordanland, der es trotz monatelanger Armeeblockade in die Gaza-Siedlung schaffte, erklärte: "Der heutige Abend ist mit Traurigkeit gefärbt. Zukünftige Generationen werden mit Schrecken auf diesen Tag zurückblicken."

Höchste Alarmbereitschaft

Unterdessen rüsten sich die Sicherheitskräfte von Israelis und Palästinensern für die ab Mittwoch geplante Räumung jüdischer Siedlungen im Gaza-Streifen.

"Ab Sonntagmorgen gilt höchste Alarmbereitschaft für die israelische Polizei", sagte der nationale Polizeichef Mosche Karadi in der Nacht.

Er kündigte eine Reihe von Strassensperren im Süden des Landes an, um Abzugsgegner am Eindringen in den Küstenstreifen zu hindern.

Palästinensische Sicherheitskräfte sollten in der Umgebung der Siedlungen eingesetzt werden und dort Störungen durch palästinensische Extremisten vermeiden.

(rr/sda)

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