Mehr Sicherheit für Internet-Konten
Passwort alleine reicht oft nicht
publiziert: Freitag, 4. Apr 2014 / 14:13 Uhr
Zwei-Faktor-Systeme sind besser als Passwörter und einfacher als biometrische Verfahren.
Jena - Der Diebstahl von 18 Millionen E-Mail-Konten inklusive deren Passwörter verunsichert viele Internetnutzer. Der Antivirenhersteller ESET rät daher, die Zusatzsicherung «2-Faktor-Authentifizierung» zu nutzen. Diesen Service bieten viele Web-Anwendungen wie Twitter, Google und Dropbox sogar kostenlos an.
In den vergangenen zwei Jahren gingen viele Online-Dienste dazu über, weitere Sicherheitsmassnahmen zum Schutz der Nutzerkonten einzurichten. Die sogenannte «Zwei-Faktor-Authentifizierung» (2FA) erweitert die klassische Kombination aus Benutzername und Passwort. Bekannte Online-Dienste wie Twitter, Google, LinkedIn und Dropbox bieten den Service als eine optionale «Extra»-Sicherheit an, die dem Anwender kostenlos zur Verfügung steht.
So funktioniert die 2-Faktor-Authentifizierung
Das Prinzip ähnelt dem m-Tan-Verfahren, das vielen Anwendern aus dem Online-Banking geläufig ist. Nach der gewohnten Eingabe von Benutzername und Passwort wird der Nutzer nach einem weiteren, einmalig generierten Schlüssel oder Code gefragt. Diesen sendet der Online-Dienst an eine bereitgestellte App auf dem Smartphone oder per SMS-Nachricht. Erst nach dessen Eingabe erhält der Nutzer den Zugang zu seinem Internetkonto.
Zwei-Faktor-Systeme gelten als sicherer als klassische «stand-alone»-Passwörter. Mit ihrem Einsatz wäre das Sammeln von Passwörtern wie im aktuellen Fall zwar möglich, aber relativ nutzlos gewesen. Selbst wenn Malware ein Passwort stiehlt und an einen Hacker sendet, ist der Zugang immer noch gesperrt. Der zweite Faktor - der Code auf dem Smartphone - kann damit nicht abgegriffen werden.
Zwei-Faktor-Systeme sind besser als Passwörter und einfacher als biometrische Verfahren. Ein Wundermittel im Kampf gegen Hacker stellen sie jedoch nicht dar. Denn Hacker werden weiterhin nach Wegen suchen, um auch diese Hürde zu umgehen.
ESET Senior Research Fellow David Harley sagt: «Die traurige Tatsache ist, dass statische Passwörter als vordergründig billige, aber konzeptionell unbefriedigende Lösung für ein sehr schwieriges Problem eingesetzt werden. Das gilt umso mehr, wenn sie nicht durch ergänzende Techniken geschützt werden. One-Time-Passwörter und Token sind viel sicherer - vor allem, wenn sie in der Hardware als Zwei-Faktor-Authentifizierung umgesetzt werden.»
Typische Fragen von Anwendern:
1. Wie stelle ich eine 2FA ein? Bei vielen Webseiten - darunter Twitter, Gmail und Dropbox - findet der Anwender die Zwei-Faktor-Systeme in der Regel unter «Einstellungen» oder «Datenschutz». Die Online-Diente führen den Nutzer durch den Einstellungsprozess.
2. Muss ich dies auf jeder Seite durchführen? Kurze Antwort- nein. Idealerweise sollten Internetnutzer die 2FA für den Schutz ihrer Konten mit wertvollen Inhalten nutzen. Es spricht natürlich nichts dagegen, auch andere Webseiten zu sichern, wenn die 2FA kostenlos angeboten wird.
3. Ist mein Konto dann absolut sicher? Nein, eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Der Einsatz der 2FA bietet eine zusätzliche Schutzschicht, die Cyberkriminellen das Leben sehr schwer macht.
4. Kann ein «durchschnittlicher» Web-Benutzer wirklich davon profitieren? Ja. Beispielsweise speichern viele Familien riesige Mengen an wertvollen Informationen auf Dropbox ab. Diese sollten sie vor fremden Blicken möglichst gut abschotten. Für jeden der Facebook, Twitter und LinkedIn (beruflich) nutzt, es ist eine Überlegung wert. Denn der Hack des Kontos geht fast unweigerlich mit der Beschädigung des eigenen guten Rufes einher.
5. Können auch Unternehmen davon profitieren? Auf jeden Fall! Ein kürzlich veröffentlichter Bericht hat festgestellt, dass zwei Drittel der Unternehmen mit Mitarbeitern in «Home-Offices» oder im Aussendienst den Zugang zum Unternehmensnetzwerk unzureichend absichern. Beispielsweise hätte der Verlust eines Notebooks weitreichende Folgen: Der Finder könnte sich nahezu problemlos einwählen, Daten stehlen oder Manipulationen vornehmen. Zwei-Faktor-Systeme könnten dies verhindern.
Hintergrund: Zu viele Passwörter nerven Anwender
PC-Nutzer müssen sich bereits Dutzende von Passwörtern für ihre Online-Dienste - vom E-Mail-Konto bis zu Facebook - merken und reagieren inzwischen genervt darauf. Dies hat zur Folge, dass sie trotz aller Warnungen oftmals gleiche oder unzureichend starke Passwörter nutzen. Gelangen diese brisanten Informationen jedoch in falsche Hände, haben Hacker freie Bahn.
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Das Prinzip ähnelt dem m-Tan-Verfahren, das vielen Anwendern aus dem Online-Banking geläufig ist. Nach der gewohnten Eingabe von Benutzername und Passwort wird der Nutzer nach einem weiteren, einmalig generierten Schlüssel oder Code gefragt. Diesen sendet der Online-Dienst an eine bereitgestellte App auf dem Smartphone oder per SMS-Nachricht. Erst nach dessen Eingabe erhält der Nutzer den Zugang zu seinem Internetkonto.
Zwei-Faktor-Systeme gelten als sicherer als klassische «stand-alone»-Passwörter. Mit ihrem Einsatz wäre das Sammeln von Passwörtern wie im aktuellen Fall zwar möglich, aber relativ nutzlos gewesen. Selbst wenn Malware ein Passwort stiehlt und an einen Hacker sendet, ist der Zugang immer noch gesperrt. Der zweite Faktor - der Code auf dem Smartphone - kann damit nicht abgegriffen werden.
Zwei-Faktor-Systeme sind besser als Passwörter und einfacher als biometrische Verfahren. Ein Wundermittel im Kampf gegen Hacker stellen sie jedoch nicht dar. Denn Hacker werden weiterhin nach Wegen suchen, um auch diese Hürde zu umgehen.
ESET Senior Research Fellow David Harley sagt: «Die traurige Tatsache ist, dass statische Passwörter als vordergründig billige, aber konzeptionell unbefriedigende Lösung für ein sehr schwieriges Problem eingesetzt werden. Das gilt umso mehr, wenn sie nicht durch ergänzende Techniken geschützt werden. One-Time-Passwörter und Token sind viel sicherer - vor allem, wenn sie in der Hardware als Zwei-Faktor-Authentifizierung umgesetzt werden.»
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1. Wie stelle ich eine 2FA ein? Bei vielen Webseiten - darunter Twitter, Gmail und Dropbox - findet der Anwender die Zwei-Faktor-Systeme in der Regel unter «Einstellungen» oder «Datenschutz». Die Online-Diente führen den Nutzer durch den Einstellungsprozess.
2. Muss ich dies auf jeder Seite durchführen? Kurze Antwort- nein. Idealerweise sollten Internetnutzer die 2FA für den Schutz ihrer Konten mit wertvollen Inhalten nutzen. Es spricht natürlich nichts dagegen, auch andere Webseiten zu sichern, wenn die 2FA kostenlos angeboten wird.
3. Ist mein Konto dann absolut sicher? Nein, eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Der Einsatz der 2FA bietet eine zusätzliche Schutzschicht, die Cyberkriminellen das Leben sehr schwer macht.
4. Kann ein «durchschnittlicher» Web-Benutzer wirklich davon profitieren? Ja. Beispielsweise speichern viele Familien riesige Mengen an wertvollen Informationen auf Dropbox ab. Diese sollten sie vor fremden Blicken möglichst gut abschotten. Für jeden der Facebook, Twitter und LinkedIn (beruflich) nutzt, es ist eine Überlegung wert. Denn der Hack des Kontos geht fast unweigerlich mit der Beschädigung des eigenen guten Rufes einher.
5. Können auch Unternehmen davon profitieren? Auf jeden Fall! Ein kürzlich veröffentlichter Bericht hat festgestellt, dass zwei Drittel der Unternehmen mit Mitarbeitern in «Home-Offices» oder im Aussendienst den Zugang zum Unternehmensnetzwerk unzureichend absichern. Beispielsweise hätte der Verlust eines Notebooks weitreichende Folgen: Der Finder könnte sich nahezu problemlos einwählen, Daten stehlen oder Manipulationen vornehmen. Zwei-Faktor-Systeme könnten dies verhindern.
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(bert/pte)
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