Patrick Dominguez' Fehltritt: Koks und Hasch

Der Genfer, der seit zwei Jahren in Luzern trainiert, startete dort mit einem Innerschweizer Team, das die Bronzemedaille gewann. Das Resultat bleibt unverändert, da Dominguez' Einsätze als Streichresultate angerechnet werden.

Unverzüglich suspendiert

Dominguez selber ist vom Verband unverzüglich suspendiert worden, obwohl erst die A-Probe vorliegt. Der spanisch-stämmige Westschweizer, der 2002 als erster Junior eine EM-Medaille (3. am Boden) gewann, ist vor anderthalb Jahren aus dem Nationalkader geworfen worden.

Er trainierte danach individuell im Leistungszentrum Littau weiter und fand danach wieder Aufnahme im C-Kader (sogenanntes Sichtungskader). So schaffte es Dominguez sogar zu einem ernsthaften Olympia-Kandidaten.

Mangelnde Leistungsbereitschaft

Als Begründung für den Rauswurf wurde damals mangelnde Leistungsbereitschaft angeführt, doch war damals schon bekannt, dass sich Dominguez verschiedene, nicht im Detail erwähnte Disziplinlosigkeiten zuschulden kommen liess. Zu seinem Freundeskreis zählten auch die spanischen Turner, von denen der zweifache Olympiasieger Gervasio Deferr ebenfalls schon wegen Cannabis-Gebrauch mit den Doping-Bestimmungen in Konflikt geraten war. Deferr war damals für drei Monate gesperrt worden.

Maximalstrafe beträgt zwei Jahre

Bei Dominguez dürfte die Sperre aber länger ausfallen, da bei der Kontrolle zusätzlich Kokain nachgewiesen worden war. Die mögliche Maximalstrafe beträgt zwei Jahre. Da der Verband und Dominguez das Heu nie auf der gleichen Bühne hatten, ist auch kaum damit zu rechnen, dass ihm Hand zu einer sinnvollen Resozialisierung geboten wird. Im STV-Communique ist im Schlusssatz explizit festgehalten: Der Turnverband distanziert sich von jeglichem Doping- und Drogenmissbrauch...

(li/Si)