Patti Smith: Hommage an Hermann Hesse

Das Konzert ist aussergewöhnlich, denn es findet ausserhalb der normalen Europa-Tournée der Künstlerin statt, ergänzte Marisa Würsch, Pressesprecherin des Hesse-Museums gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Die 1946 in Chicago geborene Patti Smith gab nach einer Babypause vor ein paar Jahren ihr Comeback. Ihr Wiedererscheinen auf der musikalischen Weltbühne fiel zusammen mit einem Wechsel im Musikstil, der Vertonung von Texten verstorbener Dichter.

Die Freundschaft mit Regina Bucher, der Direktorin des Hesse-Museums, brachte Smith nach Montagnola. Ihre Ankunft versetzte das Dorf hoch über Lugano in Aufregung. Da die Parkplätze im Dorf beschränkt sind, wurde speziell ein Postautokurs eingerichtet.

Kurz vor ihrem Auftritt stellte sich Patti Smith den Medien, mager und bleich, ganz in Schwarz gekleidet, mit langen Haaren und ihrer ewigen kleinen runden Brille. Für mich ist es die Erfüllung eines Traums, in Montagnola zu spielen, dem Ort, wo Hermann Hesse gestorben ist, sagte sie.

Ich bewundere ihn seit meiner Kindheit. Ich wollte, wie er, ein grosser Schriftsteller werden.

Die Musikerin kritisierte ausserdem die US-Administration. Sie warf Präsident George Bush vor, nur seiner eigenen Ideologie zu dienen. Smith gab auch den Namen ihres nächsten Albums bekannt: in Anspielung auf den Irak-Krieg heisst es Radio Bagdad.

(bert/sda)