Paul-Grüninger-Preis 2004 an ruandischen Retter

Gisimba gehört selber der Gruppe der Hutu an, ist jedoch mit einer Tutsi-Frau verheiratet. Unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft habe der damals 32-jährige Damas Gisimba in den langen Monaten des Genozids - im April, Mai und Juni 1994 - mehr als 80 Erwachsene und 300 Kinder vor ihren Verfolgern beschützt.

Er beherbergte sie und sorgte unter schwierigsten Umständen für ihre Ernährung. Mehrmals trat er laut der Stiftung den Verfolgern, die ihre Auslieferung forderten, unter Lebensgefahr direkt entgegen.

Gisimba sei nicht der einzige gewesen, der den Verfolgten half und sein Leben für sie riskierte. Doch er war einer von viel zu wenigen, und er tat es ohne Rücksicht auf Nachteile, die ihm oder seiner Familie daraus erwachsen konnten, heisst es im Communiqué weiter.

Auf Antrag der afrikanischen Menschenrechtsorganisation African Rights beschloss der Stiftungsrat der Paul Grüninger Stiftung deshalb, Damas Mutezintare Gisimba den Paul Grüninger Preis 2004 zu verleihen. Die Preisübergabe erfolgt am 19. März in St. Gallen.

Der Paul Grüninger Preis wird seit 2001 alle drei Jahre ausgeschrieben. Er beträgt 50 000 Schweizer Franken und soll Personen auszeichnen, die sich durch besondere Menschlichkeit, besonderen Mut und Unvoreingenommenheit hervorgetan haben.

Den ersten Paul Grüninger Preis erhielt im Jahre 2001 die afghanische Ärztin Dr. Sima Samar. Für die Vergabe des zweiten Paul Grüninger Preises lagen dem Stiftungsrat mehr als vierzig Kandidaturen aus vier Kontinenten vor.

(bsk/sda)