Polizei schreitet ein
Pegida-Protest in Utrecht artet aus
publiziert: Sonntag, 11. Okt 2015 / 23:58 Uhr

Den Haag - In der niederländischen Stadt Utrecht ist die Polizei am Sonntag bei einer Demonstration hunderter Pegida-Anhänger eingeschritten. Medienberichten zufolge nahmen die Beamten zehn Menschen fest, nachdem eine Rauchbombe gezündet wurde.

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Pegida-Anhänger lieferten sich Zusammenstösse mit Gegendemonstranten. In den Niederlanden ist die Stimmung in der Bevölkerung angesichts der Aufnahme von Flüchtlingen im Land aufgeheizt. Ministerpräsident Mark Rutte verurteilte einen Angriff auf eine Flüchtlingsunterkunft.

Er sei «schockiert», erklärte Rutte am Samstag via Facebook, nachdem er die Unterkunft - eine Sporthalle in Woerden nahe Utrecht - besucht hatte. Der Angriff sei «absolut inakzeptabel». Am Freitagabend hatte eine Gruppe von jungen Männern Feuerwerkskörper und Eier auf die von rund hundert Erwachsenen und 50 Kindern bewohnte Sporthalle geworfen.

Die Polizei setzte am Sonntag die Vernehmung von elf Verdächtigen zwischen 19 und 30 Jahren fort, die nach dem Angriff festgenommen worden waren. Die Angreifer waren bei dem Überfall schwarz gekleidet und trugen Sturmhauben. Verletzt wurde niemand.

Zulauf für Wilders

In der vergangenen Woche hatte eine wütende Menge im kleinen Dorf Oranje versucht, das Auto von Vizejustizminister Klaas Dijkhoff zu blockieren, nachdem dieser angekündigt hatte, der Ort müsse 1200 Flüchtlinge aufnehmen - mehr als doppelt so viele wie zuvor geplant. Eine Frau kam mit Verletzungen ins Spital, nachdem sie sich gegen das Auto des Politikers geworfen hatte. Viele niederländische Bürgermeister werfen der Regierung in Den Haag vor, sie mit der Unterbringung von Flüchtlingen zu überrumpeln.

Die Regierung der Niederlande hat sich verpflichtet, im Zuge der beschlossenen Umverteilung von Flüchtlingen in der EU mehr als 7000 Menschen aufzunehmen. Umfragen deuten darauf hin, dass die Freiheitspartei (PVV) des Rechtspopulisten Geert Wilders angesichts der jüngsten Entwicklungen Zulauf erhält. Bei der Wahl 2012 erhielt sie 15 von 150 Parlamentssitzen, derzeit würden es wohl 35 sein.

(bg/sda)

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