Pensionskassen-Zinsen: Kritik an Entscheid

publiziert: Mittwoch, 14. Okt 2009 / 19:14 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 14. Okt 2009 / 19:46 Uhr

Bern - Der Bundesrat will bei der Verzinsung des Alterskapitals in der beruflichen Vorsorge vorderhand nichts ändern. Er hält an dem Mindestzinssatz von zwei Prozent fest und weist sowohl Forderungen nach einer Erhöhung als auch nach einer Senkung zurück.

Der Bundesrat wartet ab mit der Erhöhung der Zinssätze.
Der Bundesrat wartet ab mit der Erhöhung der Zinssätze.
4 Meldungen im Zusammenhang
Die in den letzten Monaten beobachtete Erholung an den Finanzmärkten rechtfertige keine Anhebung des aktuellen Satzes von 2 Prozent, teilte der Bundesrat mit. Er begründet die abwartende Haltung auch mit den grossen Unsicherheiten in Bezug auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung.

Überraschend kommt der Entscheid nicht. Der Bundesrat folgt dem Vorschlag der Eidgenössischen Kommission für berufliche Vorsorge. Sie hatte am 18. September mit grosser Mehrheit vorgeschlagen, den Mindestzins bei 2 Prozent zu belassen.

Die Vorschläge der Kommissionsmitglieder hatten von 1,5 bis 2,5 Prozent gereicht. Die Mehrheit der Sozialpartner hatte sich aber für 2 Prozent ausgesprochen.

Seit Anfang des Jahres bei 2 Prozent

Der Mindestzinssatz gilt für die Altersguthaben aus dem obligatorischen Teil der beruflichen Vorsorge, der zurzeit auf Löhnen zwischen 20'520 und 82'080 Franken erhoben wird. Die Kassen können die Sparkapitalien der Versicherten höher verzinsen, wenn sie über die erforderlichen Wertschwankungsreserven und Rückstellungen verfügen.

Seit Anfang 2009 liegt der BVG-Mindestzinssatz bei 2 Prozent. Der Bundesrat hatte wegen der gravierenden Finanzkrise und dem massiven Börsentaucher vom letzten Herbst am 22. Oktober 2008 die Senkung von 2,75 auf 2 Prozent beschlossen.

Vor Abstimmung

Die Höhe einer Rente wird nicht nur vom Mindestzinssatz beeinflusst. Sie hängt auch vom Umwandlungssatz ab, der nächstes Jahr um je 0,05 Prozent auf 7 Prozent für Männer und 6,95 Prozent für Frauen gesenkt wird.

Bundesrat und Parlament wollen den Umwandlungssatz wegen der immer höheren Lebenserwartung bis 2015 auf 6,4 Prozent senken. Dazu kommt es aber noch zu einer Abstimmung, da linke Kreise ein Referendum einreichten.

Der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) findet 2 Prozent zu hoch, während der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) lieber 2,5 Prozent gehabt hätte.

«Wir haben verloren», sagte SGB-Sprecher Ewald Ackermann gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Auch unzufrieden zeigte sich der SVV: Er erachte 2 Prozent als zu hoch, schrieb der Versicherungsverband in einer Stellungnahme.

(ht/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Neuenburg - Die Finanzkrise hat ... mehr lesen
Die Finanzkrise hat die Wertschwankungsreserven in der beruflichen Vorsorge einbrechen lassen. (Archivbild)
Effiziente Pensionskassen: Verbesserungen könnten besonders bei der Allokation der Anlagen vorgenommen werden.
Zürich - Schweizer Pensionskassen investieren laut einer Studie der Credit Suisse ihr Kapital relativ effizient. Mit ihren Anlageergebnissen im Börsen-Krisenjahr 2008 platzierten sie ... mehr lesen
Versicherungen Bern - Die Denkfabrik Avenir Suisse fordert, das Rentenalter «schrittchenweise» an ... mehr lesen 62
Menschen werden älter und wollen häufig auch länger arbeiten.
Einkommen unter 2200 Franken pro Jahr bleiben beitragsfrei.
Bern - Kunst- und Kulturschaffende müssen ab 1. Januar 2010 für alle Einkünfte - selbst kleinste Beträge - Beiträge an die AHV und die IV bezahlen. Mit dieser beschlossenen Neuerung will ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Frankreich und die Schweiz einigten sich darauf, dass Telearbeit, die sich auf 40 Prozent der Arbeitszeit beschränkt, weder Auswirkungen auf den Grenzgängerstatus, noch auf die damit verbundenen Einkommensbesteuerungsregelungen aus unselbstständiger Erwerbstätigkeit im Wohnsitzstaat der Arbeitnehmenden hat.
Frankreich und die Schweiz einigten sich darauf, dass ...
Buchhaltung Die Schweiz und Frankreich haben sich auf eine Lösung für die Besteuerung des Einkommens des Homeoffice geeinigt: Ab dem 1. Januar 2023 können pro Jahr bis zu 40 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice geleistet werden, ohne dass dies Auswirkungen auf den Staat der Besteuerung der Einkommen aus unselbstständiger Erwerbstätigkeit hat - insbesondere für Grenzgängerinnen und Grenzgänger. mehr lesen  
Der Bundesrat baut die Internet-Geschwindigkeit in der Grundversorgung aus. Ab 2024 wird die Grundversorgung neu eine Übertragungsrate von 80 Mbit/s umfassen. ... mehr lesen  
Es wird eine Preisobergrenze festgelegt. Ein Internetzugangsdienst mit 80/8 Mbit/s kostet 60 Franken im Monat (ohne Mehrwertsteuer).
Die Zollabwicklung wird in den nächsten Jahren voll digitalisiert.
Umstellung ab Juni 2023  Am 1. Juni 2023 nimmt das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) die erste Version des neuen Warenverkehrssystems «Passar» in Betrieb. Passar löst die heutigen ... mehr lesen  
Die Verordnung über den Normalarbeitsvertrag für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Hauswirtschaft (NAV Hauswirtschaft) wird um drei Jahre ... mehr lesen  
Die Mindestlöhne werden um 1,5 Prozent erhöht.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 4°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 5°C 16°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 5°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 3°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 8°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten