Perfekter Start für das Schweizer Tennis

publiziert: Dienstag, 1. Sep 2009 / 00:00 Uhr

Den Schweizern ist der Auftakt ins US Open optimal gelungen. Roger Federer wurde seiner Favoritenrolle gegen Devin Britton (6:1, 6:3, 7:5) sicher gerecht. Marco Chiudinelli (7:6, 7:6, 6:0 gegen Potito Starace) und Stefanie Vögele (6:7, 6:1, 6:3 gegen Alberta Brianti) kamen gegen Italiener zu wichtigen Errolgen.

Marco Chiudinelli gewann 7:6, 7:6, 6:0 gegen Potito Starace.
Marco Chiudinelli gewann 7:6, 7:6, 6:0 gegen Potito Starace.
Heute Nacht startete auch Timea Bacsinszky (gegen die russische Qualifierin Wesna Manasjewa) ins Turnier. Patty Schnyder (17 Uhr) und Stanislas Wawrinka (ca. 21 Uhr) stehen hingegen erst heute Dienstag im Einsatz.

Mehr als 50 Millionen Dollar Preisgeld

Gegen den Junioren-Finalisten des Vorjahres war Federer stets ungefährdet, er gewann bei seinem 50. Match in Flushing Meadows (Bilanz 46:4) die wichtigen Punkte und musste nie die Reserven anzapfen. Sein junger Widersacher zeigte phasenweise gute Ansätze, war aber natürlich zu wenig konstant und insgesamt der Schwierigkeit der Aufgabe gegen den grossen Champion in einer für ihn ungewohnten Ambiance nicht gewachsen. «Es war noch tückisch, er hatte ja überhaupt nichts zu verlieren. Ich bin froh, dass ich in drei Sätzen gewonnen habe», bilanzierte Federer.

Immerhin darf der couragierte Britton für sich in Anspruch nehmen, Federer den Aufschlag zweimal abgenommen und jeweils mit Break geführt zu haben. Im zweiten Satz führte der NCAA-College-Champion sogar ganz kurz 3:1, ehe der Meister einen kurzen Zwischenspurt einlegte. Für Britton dennoch ein unvergessliches Erlebnis: «Das waren wahrscheinlich die besten 10, 15 Sekunden meines Lebens.» Federer dazu gut gelaunt: «Schön, dass ich ihm dabei helfen konnte.»

Die Weltnummer 1 hat dank des Sieges als erster Spieler in der Geschichte die Marke von 50 Millionen US-Dollar an Preisgeld übertroffen. Auch in der nächsten Runde ist er haushoher Favorit, ehe er dann möglicherweise auf Lleyton Hewitt stossen würde. Federer trifft in der 2. Runde erstmals auf den Deutschen Simon Greul (ATP 65), der Giovanni Lapentti (ATP 182) 11:9 im Tiebreak des fünften Satzes niederrang. «Diese Partie wird mir sicher noch etwas mehr Aufschlüsse geben, es dürfte auch längere Ballwechsel geben», schaut Federer voraus.

Chiudinelli weiter im Aufwind

Qualifier Chiudinelli (ATP 161), der als erster Mann überhaupt in die 2. Runde einzog, verdiente sich den Erfolg gegen Starace redlich: In den ersten beiden Tiebreaks gab er gegen den neapolitanischen Sandplatzspezialisten nur fünf Punkte ab (7:3, 7:2) und danach erteilte er dem zunehmend frustrierteren Finalisten des Challengers von Lugano, der sich in die Niederlage schickte, noch die Höchststrafe. «Ich wusste, dass er im Kopf nicht der Stärkste ist und habe es dann gut durchgezogen», erklärte «MC». Für den Baselbieter, der nach zahlreichen Verletzungen sein Potenzial nun immer mehr ausschöpfen kann, war es der dritte Erfolg in einem Grand-Slam-Hauptfeld, nachdem er beim US Open vor drei Jahren schon einmal die 3. Runde erreicht hatte. «Ich fühle mich hier generell sehr wohl und die Plätze liegen mir», sagte Chiudinelli, der dank diesem Erfolg mindestens unter die Top 150 zurückkehren wird. Eine starke Bilanz, wenn man bedenkt, dass er noch im letzten November verletzungsbedingt als Nummer 884 figurierte.

Chiudinellis nächster Gegner ist der frühere US-Open-Halbfinalist Michail Juschni (ATP 60), der den einstigen Gstaad-Sieger Paul-Henri Mathieu überraschend deutlich besiegte. Der Russe, einst die Nummer 8, bestätigte damit seinen Aufwärtstrend der letzten Monate. «Für mich muss alles stimmen», so Chiudinelli, «aber wenn ich gut serviere, glaube ich, dass ich ins Spiel reinkommen werde und dann kann sich ein interessantes Spiel entwickeln.»

Vögele wider die Umstände

Vögele musste sich den ersten Sieg in einem Major-Hauptfeld hart erdauern: Die Aargauerin legte bis zum 4:0 mit 16:2 Punkten einen praktisch perfekten hin und führte dann auch noch 5:3, ehe sie zu passiv wurde und der Italienerin die Rückkehr ins Spiel ermöglichte. Brianti gewann dann das Tiebreak 12:10, nachdem Vögele zwei Satzbälle nicht genutzt hatte. Die 19-Jährige liess sich aber vom Missgeschick nicht beirren: In den nächsten beiden Sätzen war sie wieder die klare Chefin und verdiente sich so ein Rendez-Vous mit der grossen Kämpferin Francesca Schiavone (It/26), gegen die sie befreit antreten kann. «Es ist schön, dass ich trotz diesen Umständen gewinnen konnte», sagte Vögele nach dem Erreichen dieses Karriere-Meilensteins.

Unabhänig vom Ausgang der Partie gegen Schiavone ist das US Open für die Fedcup-Spielerin ein Erfolg und dies nicht nur wegen des bislang grössten Karriere-Schecks von 31 000 Dollar: Wegen Handgelenkproblemen und Krankheit war lange nicht klar gewesen, ob sie überhaupt würde antreten können. Fünf Tage hatte sie in der Vorwoche nicht Tennis gespielt, zwei Tage lag sie nur im Bett und musste auch das Turnier in der Bronx streichen. «Da hatte ich schon ein wenig Angst, dass ich vielleicht nicht würde in Flushing Meadows spielen können», so Vögele, die sich nun aber täglich besser fühlt.

Resultate:
Flushing Meadows, New York. US Open. Grand-Slam-Turnier (21,6 Mio Dollar/Hart). 1. Runde. Männer: Roger Federer (Sz/1) s. Devin Britton (USA) 6:1, 6:3, 7:5. Marco Chiudinelli (Sz) s. Potito Starace (It) 7:6 (7:3), 7:6 (7:2), 6:0. Nikolai Dawydenko (Russ/8) s. Dieter Kindlmann (De) 6:3, 6:4, 7:5. Robin Söderling (Sd/12) s. Albert Montanes (Sp) 6:1, 3:6, 6:1, 6:4. Tommy Robredo (Sp/14) s. Donald Young (USA) 6:4, 3:6, 6:2, 6:3. Michail Juschni (Russ) s. Paul-Henri Mathieu (Fr/26) 2:6, 7:5, 6:0, 6:2. John Isner (USA) s. Victor Hanescu (Rum/28) 6:1, 7:6 (16:14), 7:6 (7:5). Simon Greul (De) s. Giovanni Lapentti (Eku) 6:3, 4:6, 3:6, 6:0, 7:6 (9:7). Jan Hernych (Tsch) s. Rainer Schüttler (De) 1:6, 7:6 (7:5), 6:4, 2:6, 6:3. Marcel Granollers (Sp) s. Mischa Zverev (De) 2:6, 7:5, 3:6, 6:4, 6:0. Guillermo Garcia Lopez (Sp) s. Peter Polansky (Ka) 6:4, 6:4, 5:7, 3:6, 6:1. Robert Kendrick (USA) s. Martin Vassallo Arguello (Arg) 6:3, 6:2, 6:2. Marsel Ilhan (Tür) s. Christophe Rochus (Be) 3:6, 6:3, 3:6, 7:5, 7:5. Somdev Devvarman (Ind) s. Frederico Gil (Por) 6:3, 6:4, 6:3.

Frauen: Stefanie Vögele (Sz) s. Alberta Brianti (It) 6:7 (10:12), 6:1, 6:3. Serena Williams (USA/2) s. Alexa Glatch (USA) 6:4, 6:1. Victoria Asarenka (WRuss/8) s. Alexandra Dulgheru (Rum) 6:1, 6:1. Flavia Pennetta (It/10) s. Edina Gallovits (Rum) 6:0, 6:4. Agnieszka Radwanska (Pol/12) s. Patricia Mayr (Ö) 6:1, 6:2. Marion Bartoli (Fr/14) s. Rossana De Los Rios (Par) 6:1, 6:0. Samantha Stosur (Au/15) s. Ai Sugiyama (Jap) 6:4, 4:6, 6:4. Amélie Mauresmo (Fr/17) s. Tatjana Malek (De) 6:3, 6:4. Kai-Chen Chang (Taiwan) s. Kaia Kanepi (Est/25) 6:0, 2:6, 6:2. Kim Clijsters (Be) s. Viktoria Kutusowa (Ukr) 6:1, 6:1. Maria Kirilenko (Russ) s. Maria Korizewa (Ukr) 6:2, 6:1. Vania King (USA) s. Anastasia Jakimowa (WRuss) 2:1 w.o. Aleksandra Wozniak (Ka) s. Laura Granville (USA) 6:1, 7:6 (9:7). Magdalena Rybarikova (Slk) s. Valerie Tetreault (Ka) 6:3, 4:6, 6:1.

(Marco Keller, New York/Si)

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