Pfadi muss im City-Cup-Halbfinal gegen Grosswallsadt ran

Si. Von einer (unangenehmen) Reise nach Jugoslawien blieben die Pfader verschont. Das Los führte in Wien den jugoslawischen Vertreter Sintelon mit dem spanischen Spitzenklub Valladolid zusammen. Und doch: Grosswallstadt, nach zuletzt vier Partien ohne Sieg in der Bundesliga «nur» an sechster Stelle liegend, ist wohl höher einzustufen als Pfadis international noch wenig reputierter Viertelfinal-Gegner Ankara. Die Runde der letzten vier erreichten die Deutschen gegen Karvina (Tsch) allerdings erst im Penaltyschiessen.

Im zweiten schweizerisch-deutschen Vergleich nach den Achtelfinal-Duellen mit der SG W/M Frankfurt (Gesamtskore 55:50) schätzt Pfadis Coach Urs Mühlethaler die Chancen auf das erstmalige Erreichen eines Europacup-Finals bei 50 Prozent ein, «weil die Deutschen erst beweisen müssen, dass sie stärker sind als Ankara». Mühlethaler denkt, es sei ein Vorteil, zuerst auswärts antreten zu können. «Zudem stehen wir bedeutend weniger unter Druck als sie.»

Eigentlicher Star der Main-Franken, bei denen Rolf Dobler vor seinem Wechsel zu Pfadi engagiert war, ist Jackson Richardson. Der 31-jährige Defensivspezialist und Rückraumspieler wurde vor fünf Jahren zum welbesten Handballer gekürt -- eine Ehre, die Pfadis Kang 1988 zuteil wurde -- und bestritt für sein Land über 270 Partien; zuletzt führte Richardson Frankreich an der EM in Kroatien auf Platz 4. Die Flügelpositionen sind mit den deutschen Internationalen Bernd Roos (rechts) und Alexander Mierzwa vorzüglich besetzt.

Im Tor der Grosswallstädter steht Christian Ramota, die Nummer 2 Deutschlands; sein Ersatz ist der japanische Nationalkeeper Hashimoto. Neben Richardson ist der kroatische Kreisläufer Nenad Kljaic der prominenteste Ausländer im Kader der rund 2,4 Millionen Franken teuren Equipe. Die internationalen Erfolge Grosswallstadts liegen schon länger zurück: 1979 und 1980 gewann der Traditionsverein zweimal den Europacup der Meister, 1984 siegte er im damaligen IHF-Cup.

(ba/sda)