Pfisters kommentarloses Comeback

publiziert: Mittwoch, 14. Jun 2006 / 00:10 Uhr

Die Fotografen versammelten sich vor der Ersatzbank von Togo. Sicherheitshalber. Niemand wusste, ob Otto Pfister tatsächlich wieder im Amt ist. Der (vorläufig) letzte Tag der grossen Widersprüche endete ohne neue Episode, sondern mit einem 1:2 gegen Südkorea.

Zwei-, dreimal stand Otto Pfister auf und gestikulierte energisch am Spielfeldrand.
Zwei-, dreimal stand Otto Pfister auf und gestikulierte energisch am Spielfeldrand.
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Dreieinhalb Tage lang herrschte im WM-Camp der Westafrikaner das blanke Chaos. Ungefähr alle drei Stunden verbreitete der Medienchef Messan Attolou einen neuen Unsinn - in wessen Auftrag auch immer.

Am Dienstagnachmittag schaltete sich gar noch Zoumaro Gnofame vom nationalen olympischen Komitee ein. «Unser Trainer ist Kodjovi Mawuena. Togo beschäftigt niemanden mehr, der seine Demission angeboten hat», wurde er auf dem Web-Portal des nationalen Senders «radiosportfm.tg» zitiert.

Pünktliches Erscheinen

Pfister sei nicht zum vereinbarten Termin im Allgäuer Basislager Wangen angekommen, meldeten englischsprachige Agenturen und erweiterten damit den Raum für die ohnehin schon wilden Spekulationen.

Das Versteckspiel hörte erst auf, als Pfister im Teambus Frankfurt erreichte. Im offenen schwarzen Hemd und mit legeren blauen Jeans erschien der Weltenbummler pünktlich in der Coachingzone.

«Kein Kommentar!»

Hektik liess Pfister kaum zu. Zwei-, dreimal stand er auf, gestikulierte energisch am Spielfeldrand. Ins Zentrum rückten schon bald andere. Kader, der Torschütze, oder der unglückliche Keeper Agassa.

Und als der Spuk endgültig vorüber war, blockte Pfister am Rendez-vous mit den Medien alle Fragen zum Komödienstadl der letzten 72 Stunden ab: «Kein Kommentar!» Vermutlich war dies Pfisters beste und glaubwürdigste Replik seit der «Flucht» aus dem Allgäu.

(von Sven Schoch/Si)

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