Pflegeheim-Skandal: «Aus Blödsinn passiert»

publiziert: Donnerstag, 10. Dez 2009 / 13:13 Uhr

Zürich - «Aus Blödsinn und Gedankenlosigkeit» haben vier Angestellte des Pflegezentrums Entlisberg Bewohner und Bewohnerinnen in entwürdigenden Situationen mit ihren Handys gefilmt und fotografiert. Ausser ihnen wusste niemand etwas davon.

Die Älteste der kriminellen Pflegenden war 33.
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Die Aufnahmen wurden im Februar 2009 bekannt. Es handle sich um Einzelfälle, hält Rechtsanwältin Katharina Sameli in ihremSchlussbericht der Administrativuntersuchung fest. Alle anderen Mitarbeitenden auf der Abteilung hätten sich «korrekt und professionell» verhalten.

Vier Mitarbeiterinnen im Alter von 23 bis 33 Jahren nahmen die Bilder und Filme auf. Die Älteste ist diplomierte Pflegefachfrau und Ausbildnerin, die anderen drei Pflegeassistentinnen.

Die Taten lassen sich nur ansatzweise erklären. Mitgespielt hat laut Untersuchungsbericht, dass die vier sowohl bei der Arbeit als auch in der Freizeit eine Clique bildeten.

Facebook-Generation

Sie gehörten zur «Facebook-Generation», die es gewohnt sei, «im Ausgang hemmungslos Handyaufnahmen zu machen», sagte Sameli. Dabei mache man sich keinerlei Gedanken über Privatsphäre und dergleichen.

Mitgespielt habe aber auch, dass auf der Abteilung kaum eine Trennung von Arbeit und Freizeit ersichtlich war - etwa in Sachen Kleiderstil. Zudem sei die Stationsleiterin schlecht akzeptiert gewesen.

Verhindern können hätte man das Tun nicht, schliesst Sameli aus ihren Abklärungen. Die Faktoren, die sie begünstigten, hätten aber entschärft werden können.

Andere Kommunikationskultur

Die Juristin empfiehlt deshalb die Wiedereinführung von Dienstkleidung und die strikte Durchsetzung von Verhaltensregeln - etwa ein Handyverbot -, die an sich schriftlich vorhanden sind. Weitere Empfehlungen betreffen Änderungen in der Leitung Pflege und eine vertrauensbildende Kommunikationskultur.

Die Administrativuntersuchung hat nichts mit der strafrechtlichen Beurteilung der Aufnahmen zu tun. Die Staatsanwaltschaft hat gegen die vier Personen Anklage erhoben. Sie beantragt bedingte Geldstrafen und Bussen. Noch hängig ist zudem eine Untersuchung durch die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Zürcher Gemeinderates.

(fkl/sda)

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