Ausgerechnet Bozon, der Franco-Kanadier! Er, der im ersten Spiel mit einem dummen Foul sein Team schwächte und der noch im letzten Spiel die Wolldecke fassen musste. Dieser Bozon war die herausragende Figur in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Spiel, in dem die ZSC Lions nahe am grossen Traum waren.
Für die Tessiner war es ein Spiel am Abgrund. Ein Fehltritt und sie wären abgestürzt. Dieser Druck des Gewinnenmüssens schien die Meisterschaftsfavoriten beinahe zu erdrücken. Zwar gingen sie in der 14. Minuten nach einem schönen Spielzug durch Fedulow in Führung. Aber anstatt befreit aufzuspielen, liefen die Luganesi in einen Doppelschlag. Iwankovic und Hodgson schossen die Zürcher zwischen der 15. und 17. Spielminute in Führung.
Nach der Drittelspause streifte das Heimteam in der Resega aber alle Hemmungen ab. Der HC Lugano, angeführt von Dubé und Bozon, spielte die Zürcher zeiweise beinahe schwindlig. Schon in der 21. Minute machte Bozon den Ausgleich zum 2:2.
Doch die Lions verstanden es, sich auch aus dieser heiklen Lage zu befreien und ihrerseits durch einen Direktknaller von Paul Jaks erneut in Führung zu gehen. Eine Führung, die allerdings nicht lange Bestand hatte. Es war erneut Bozon, der Ari Sulander im Zürcher Tor mit einem präzisen Schuss über die Fanghand hinweg bezwang.
Die Zürcher waren zwar mehrmals ganz nahe dran, den Meisterpokal nach Zürich zu bringen. Allein Michel Zeiter hatte eine Chance, der er vielleicht noch seinen Enkelkindern erzählen wird. Weil in der regulären Spielzeit jedoch kein Tor mehr fallen wollte, kam es zur Overtime, in der Bozon dem HC Lugano mit seinem dritten Tor neues Leben einhauchte.
Die ZSC Lions haben es nun in der Hand, am Samstag im Hallenstadion im sechsten Spiel alles klar zu machen. Lugano darf nach diesem Sieg jedoch nicht abgeschrieben werden. Die Moral wird nach der Wiedergeburt durch die Bozon-Tore neue Nahrung erhalten haben.
(ba/news.ch)