Pistenraupen bedrohen ökologische Vielfalt

Laut einer neuen Studie gibt es auf präparierten Skipisten in der Schweiz 11 Prozent weniger Pflanzenarten als auf Wiesen daneben. Die Folgen der Skipisten-Präparierung auf die ökologische Vielfalt wurde in dreijähriger Arbeit von Forschern des Eidg. Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF Davos sowie der Universitäten Zürich und Potsdam (D) untersucht.

Erforscht wurde die Pflanzenvielfalt in 12 grossen Skigebieten der Kantone Graubünden und Wallis. Stark betroffen von den Eingriffen sind laut Studie verholzte Pflanzen und Frühblüher. Der Boden werde bei der Begradigung von Pisten mit Raupen und Baggern stark beschädigt, sagte der Biologe und Co-Autor der Studie, Christan Rixen vom SLF Davos, auf Anfrage.

Kunstschnee birgt Probleme

Mit neuem Saatgut wird zwar versucht, die mit Maschinen bearbeiteten Flächen wieder zu begrünen. Doch viele Hänge, die vor 30 Jahren planiert wurden, haben sich bis heute nicht vollständig erholt. Betroffen sind laut Rixen vor allem höhere Gebiete über der Waldgrenze.

Auch der Einsatz von Kunstschnee hat Auswirkungen auf die Flora. Der Rückgang früh blühender Pflanzen und die Zunahme von nährstoffliebenden Arten sind auf die verspätete Schneeschmelze und die veränderte chemische Zusammensetzung des Schnees zurückzuführen.

Die präparierten Skipisten machen knapp ein Prozent der Fläche in den Schweizer Alpen aus. Wegen des Klimawandels ist laut Rixen zu befürchten, dass in vielen Skiregionen immer höher liegende Abfahrten eingerichtet und verstärkt mit Kunstschnee beschneit werden. Die Forscher empfehlen deshalb, ökologisch wertvolle Gebiete zu schonen und dort keine neuen Skipisten zu bauen.

(rp/sda)