Rechtspolitiker Jörg Haider tödlich verunglückt

publiziert: Samstag, 11. Okt 2008 / 07:53 Uhr / aktualisiert: Samstag, 11. Okt 2008 / 15:35 Uhr

Wien - Der österreichische Rechtspopulist Jörg Haider ist tot. Der Kärntner Landeshauptmann (Ministerpräsident) und Chef der rechten Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) kam in der Nacht zum Samstag mit seinem Auto in Klagenfurt von der Strasse ab und überschlug sich mehrmals.

Jörg Haider ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
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Er starb noch am Unfallort. Die Ursache des Verkehrsunfalls war nach Polizeiangaben zunächst nicht klar. Politiker aller Couleur trauerten in Österreich um Haider und sprachen der Familie ihr Beileid aus.

Der 58-jährige Haider war kurz nach ein Uhr morgens allein auf der Heimfahrt von einer Feier, als sich der Unfall am Ortsausgang von Klagenfurt ereignete, nachdem er kurz zuvor noch ein anderes Auto überholt hatte. Haider hinterlässt eine Frau und zwei erwachsene Töchter.

Der medizinische Direktor des Landeskrankenhauses Klagenfurt, Thomas Koperna, sagte, der Politiker habe schwerste Verletzungen erlitten, darunter einen Bruch der Halswirbelsäule. Die Ärzte hätten ihm nicht mehr helfen können.

Stimmungsmacher

Der Rechtspopulist hatte die Politik in Österreich und auch das Bild des Landes im Ausland in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend geprägt. Er galt als gewiefter Taktiker und Stimmungsmacher und provozierte immer wieder mit rechten Äusserungen.

Zuletzt hatte er bei der österreichischen Parlamentswahl am 28. September mit seinem BZÖ Erfolge gefeiert: Als Spitzenkandidat holte Haider für seine von der Freiheitlichen Partei (FPÖ) abgespaltene Partei starke Zuwächse und kam auf rund 11 Prozent.

Bestürzung

Österreichs Politiker nahmen Haiders Tod mit Bestürzung auf. Er sei nicht unumstritten gewesen, aber ein Politiker «von grosser Begabung und Talent», sagte Präsident Heinz Fischer. «Es ist eine menschliche Tragödie», fügte er hinzu.

Bundeskanzler Alfred Gusenbauer sprach Haiders Familie sein Mitgefühl aus. Haider habe die österreichische Innenpolitik über Jahrzehnte geprägt, sagte er.

Haiders Vize im Parteivorsitz, Stefan Petzner, brach mehrfach öffentlich in Tränen aus und sprach von einem «Weltuntergang». Haiders Stellvertreter als Landeshauptmann, Gerhard Dörfler, sagte, die Sonne sei in Kärnten vom Himmel gefallen.

Vor Haiders Amtssitz in Kärnten legten Menschen Blumen und Briefe nieder und zündeten Kerzen an. In dem Bundesland wurde Trauerbeflaggung angeordnet.

Vorbild für Vlaams Belang

In Belgien bezeichneten Politiker der offen ausländerfeindlichen Flamenpartei Vlaams Belang (VB) Haider als Vorbild und Modell eines modernen, zeitgenössischen erfolgreichen rechtsnationalen Politikers.

Er habe wie kein anderer einer schweigenden Mehrheit in der Bevölkerung eine Stimme verliehen, liess VB-Vorstandsmitglied Filip Dewinter mitteilen.

(smw/sda)

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Meine Frage an IT-Spetzialisten und VW/Mercedes/Audi/usw-Techniker
Ist es möglich, dass ein neuer VW Phaeton ferngesteuert werden könnte.
Meines Wissens haben diese Autos keine direkte mechanische Verbindung Steuerrad zu Räder und keine mechanische Verbindung mehr von Brems-/Gaspedal zu Bremse/Gas.
Über Funk werden alle technischen Störungen an VW gesendet, somit sollte es auch möglich sein über Funk zurück zum Auto zum gelangen, um die Elektronik zu manipulieren oder zu steuern.
Ich will hier keine Gerüchte schühren.
Das ist nur eine Frage, ob es technisch überhaupt möglich wäre.

Ich möchte nur von Spetzialisten wie IT-Spetzialisten oder VW/Mercedes/Audi/usw-Techniker die Antwort haben! Bitte geben Sie daher auch Ihren Beruf bei der Antwort an!
Wer bei ner Limite von 70 ....
... 142km/h fährt, ist in meinen Augen einfach nur SELBER SCHULD!!!!
Lieber Magnus
Ja, da kann ich Ihnen hundert-prozentig zustimmen!
Solche Leute/Politiker und ähnliche Vorfälle kennen wir ja in der Schweiz ebenfalls, auch wenn jetzt die Geschichte mit Haider doch etwas krass - aber bezeichnend - ist!
Legendenbildung
Liebe Valerie, wir werden es erleben, am "Mythos" Heider wird bereits gearbeitet. Am Ende war es doch noch ein Attentat! Um diese Leute herum müssen immer Legenden entstehen! So ein Übermensch stirbt doch nicht bei einem normalen Unfall! Dabei gibt es so viele gute, einfache Menschen, die tagtäglich ihrer ehrlichen Arbeit nachgehen und um die niemals Legenden gebildet werden. Gerade diese einfachen Leute sind es aber, denen man die Kränze winden müsste! Der ganze Personenkult ist mir wirklich so sehr zu wider, da kann der Heider privat auch netter Kerl gewesen sein, man muss sich aber doch fragen, wie man das mit dieser geschichtlichen Last auf dem Rücken einfach so hinkriegt. Bei Nebel mit 140 kmh durch die Gegend rasen würde ins Bild dieses Sebstdarstellers ganz gut passen. (Wenn die Medien den Vorgang exakt berichten, was ja auch noch die Frage ist.)
Erleichtert
Sie haben recht, lieber Magnus, dem Politiker Jörg Haider muss man eigentlich nicht nachtrauern. Wie er als Privatmensch war, weiss ich nicht. Kann sein, dass er dort eine andere Seite hatte, sodass er doch für seine Familie ein Verlust ist.
Wenn aber ein Politikerfreund seinen Tod als Weltuntergang bezeichnet, finde ich das übertrieben, passt aber zum Personenkult, der in diesen Kreisen betrieben wird.
Aber gerade diese Kreise hätten ein Riesentheater gemacht, wenn beispielsweise ein Ausländer mit 140 km/h durch eine bewohnte Gegend gerast wäre. Wenn zwei dasselbe tun, ist es eben nicht dasselbe.
Ja, fürchterlich, unbegreiflich, wenn in ...
der heutigen Zeit, wo wir doch alle eigentlich wissen sollten, welche Mörderbande diese Waffen-SS war - eine Gesellschaftsschicht existiert (immer noch), die immer noch glauben, dass es "anständig" war (so verstehe ich das), was damals mit den Juden geschah ...
Dass es dann heute noch nicht wenige Anhänger dieser N* (nicht erlaubtes Wort)gesinnung gibt, bleibt mir unverständlich. Die einzige Erklärung dazu ist für mich, dass diese Leute als massiv KRANK zu bezeichnen sind ... UND vor allem, als potenzielle Mörder angesehen werden müssen! Beispiele und mörderische Vorfälle gibt es heute bereits genug!
Keine Tränen
Familienbesitz der Heiders wurde italienischen Juden geraubt, Kameraden waren u.a. ehemalige Mitglieder der Waffen-SS, in denen er anständige Menschen mit Charakter sah. Populistische Sprüche im Bierzelt, nein, diesem Menschen weine ich keine Träne nach. Weshalb ausgerechnet immer die kleinen Leute (zu denen ich mich auch zähle) in solchen Typen ihren Retter sehen, wird mit immer schleierhaft bleiben, sie wurden bisher immer wieder nur enttäuscht von diesen Selbstdarstellern, die doch ausschliesslich ihre eigene Karriere im Fokus haben.
Schnell gelebt, schnell gestorben.
Hoffentlich entsteht durch den tragischen Tod von Jörg Haider nicht ein Trend zu jenen unseligen Ansichten die er ein Leben lang vertreten hat!
Persönlich und menschlich: mein Beileid /// Politisch: endlich ein NEO-Nazi weniger!
Persönlich und menschlich: mein Beileid!
Politisch: endlich ein NEO-Nazi weniger!

http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg_Haider

Hört sich hart an, ist aber so!
Als Mensch ist er für viele sicher ein Verlust!
Für die Menschheit ist er aber vermutlich kein Verlust. Aber einmal ganz ehrlich: Rechtspopulisten, die dazu noch die N* (nicht erlaubtes Wort)-Vergangenheit nicht vehement verurteilen und auch als Unrechtsregime abweisen, sind (oder wären es), zumindest für mich, doch einfach nicht mehr wählbar...

Bei uns gibt es diese Strömungen ja auch ... Ich hoffe nicht, dass es auch einmal soweit kommt, dass solche Leute mit einem derart erschreckenden Weltbild bei uns in die oberste Bundes- oder Kantonsverantwortung kommen können...
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