Polizei entfernt Tibet-Flagge aus Davoser Geschäft

publiziert: Donnerstag, 29. Jan 2009 / 12:24 Uhr

Davos - Der chinesische Premierminister Wen Jiabao soll sich auch in Davos keinesfalls an Tibet erinnern müssen: Die Kantonspolizei Graubünden hat in einem Geschäft für Geschenke an der Promenade ein tibetische Flagge beschlagnahmt.

Die bewilligte Demonstration muss am Bahnhof Davos-Platz stattfinden.
Die bewilligte Demonstration muss am Bahnhof Davos-Platz stattfinden.
5 Meldungen im Zusammenhang
Geschäftsführerin Margrit Merz sagte im Regionaljournal Ostschweiz von Schweizer Radio DRS, sie sei am Mittwochmorgen vor Öffnung ihres Geschäfts von der Polizei aufgefordert worden, Schriften des Dalai Lama, tibetische Gebetsbücher und die Flagge aus dem Schaufenster zu entfernen.

Auch die «Rundschau» des Schweizer Fernsehens hatte über den Vorfall berichtet.

Merz tat wie geheissen, zumal die Polizei erklärte, sie werde die Gegenstände beschlagnahmen, komme Merz der Aufforderung nicht nach. Später intervenierte sie jedoch bei der Polizei und erreichte nach längerem Hin und Her, dass sie die Bücher wieder ins Schaufenster stellen durfte. Die Flagge hingegen musste verborgen bleiben.

Demonstration

Der Sprecher des WEF-Ausschusses der Bündner Regierung, André Kraske, erklärte dazu, die Davoser Regierung habe für Mittwoch eine Demonstration von Tibetern bewilligt mit der klaren Auflage, die Kundgebung müsse am Bahnhof Davos-Platz stattfinden.

«Dann kann es natürlich nicht sein, dass Leute an einem anderen Ort so etwas wie eine Demonstration machen», begründete Kraske das Vorgehen der Ordnungshüter.

«Für ein solches Vorgehen auf privatem Grund fehlt jede rechtliche Grundlage», erklärte hingegen Catherine Weber, Geschäftsführerin des Verbandes Demokratische Juristinnen und Juristen der Schweiz. Die Aktion der Kantonspolizei sei zudem «völlig unverhältnismässig» gewesen, sagte Weber gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.

(sl/sda)

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Papa Staat
Irgendwo scheinen unsere Politiker wirklich einen Flick weg zu haben... wenn es dem Chinafuzzi nicht passt, dass ein Geschäft für Tibet wirbt, dann soll er doch verreisen.. aber das WEF ist sowieso bis in die höchsten Kreise "korrupt" wage ich mal zu behaupten.. denn um das eigentliche Ziel geht es dort gar nicht mehr, sondern nur noch um die Demonstration, wer auf der Welt das Sagen hat. nämlich die, die Geld und gute Beziehungen haben... Abschaffen sollte man das WEF, denn ausser Steuergelder (wenn man bedenkt was alleine die ganze Logistik kostet) bringt die Uebung rein gar nichts.. ausser dass wieder mal um Themen diskutiert wurde, die eh schon klar sind ..
Hier stellt sich die Frage von Neutralität !!
Für mich ist das klar Neutralitäts-Bruch! Wo leben wir eigentlich?? Haben die Auftraggeber der Bündner Kantonspolizei sich den Auftrag eines Butlers zugelegt ?? Was sind wir den Chinesen schuldig ?? Ich bin enttäuscht über die fortschreitende Dekadenz in unserem Verhalten andern Partnerstaaten gegenüber!! Kuscher- Diplomatie kann und darf für die Schweizer nicht akzeptabel sein! Ich finde dass dieses Verhalten für Schweizer eine Schande ist !!
Nicht zu fassen!
Da fehlen mir einfach die Worte. Was ist mit uns Schweizern passiert?

(Wie ist der Link zur Schlacht an den Thermophylen im Zusammenhang mit diesem Thema zu verstehen?)
Ich weiss, um was es da ging, ich verstehe nur den Zusammenhang nicht. Gerade die Spartaner hielten ja nicht so sehr viel von persönlicher Freiheit, die entscheidende Schlacht bei Salamis würde zu diesem Thema vielleicht besser passen. Die hatte ein freier Athener (Themistokles) gewonnen.
Die Geschichte
Wirtschaftlich Gier und Interessen gehen ....
über Art.16 der Schweizerischen Bundesverfassung! Meinungsfreiheit!
Art.16, 2
"Jede Person hat das Recht, ihre Meinung frei zu bilden und sie ungehindert zu äussern und zu verbreiten"
Die A..schkrie..ei der Politiker nimmt langsam ungeahntes Ausmass an. Mir kommt die Galle hoch ....
Polizeistaat?
Da hört aber alles auf. Ich hätte die Polizisten aufgefordert, mein Geschäft zu verlassen und anderenfalls Anzeige wegen Nötigung oder Hausfriedensbruch erstattet. In einem Geschäft, in dem nichts verbotenes ausgestellt wird, hat die Polize absolut nichts zu suchen. So weit kommt es noch, dass unbescholtene Bürger sich so behandeln lssen müssen. Wenn dem Chinesen-Chef die Tibeterfahne nicht passt, soll er eben anderswo hinschauen. Mit dieser Aktion könnte durchaus bei jemandem der Verdacht aufkommen, dass das "Kriechertum" von Politikern im Lande auf die Polizei übergreift.
Redefreiheit
Als Ehemaliger fass ich's kaum.
SAMD hat sich noch nie den Mund verbieten lassen.
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