Polizei in Minsk löst Demonstration auf

publiziert: Freitag, 24. Mrz 2006 / 19:50 Uhr

Minsk - Mehrere hundert maskierte Polizisten haben in der weissrussischen Hauptstadt Minsk ein Lager von Regimegegnern gewaltsam geräumt. Die Opposition liess sich aber nicht einschüchtern und rief zu einer neuen Grosskundgebung auf.

Nachdem die Menschen sich geweigert hatten, den Platz zu räumen, griffen die Sicherheitskräfte ein. (Archivbild)
Nachdem die Menschen sich geweigert hatten, den Platz zu räumen, griffen die Sicherheitskräfte ein. (Archivbild)
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«Die Staatsmacht hält den Herausforderungen der Demokratie nicht stand», erklärte der bei der Präsidentenwahl vor einer Woche gegen Staatschef Alexander Lukaschenko unterlegene Herausforderer Alexander Milinkewitsch. Das sei der Anfang von ihrem Ende, sagte er am Freitag in Minsk.

Ungeachtet neuer Drohungen des Staatsapparates forderte Milinkewitsch alle Unzufriedenen im Land auf, sich an der Kundgebung am Samstagmittag im Zentrum von Minsk zu beteiligen.

100 oder 300 Verhaftete?

Mit Schlagstöcken bewaffnet stürmten die Polizisten am frühen Freitagmorgen auf den Oktoberplatz und nahmen die seit vier Nächten in ihren Zelten ausharrenden Regimegegner fest. Die Lukaschenko- Kritiker wurden in ein Untersuchungsgefängnis gebracht.

Während die Stadtverwaltung deren Zahl mit 100 angab, sprachen Menschenrechtsgruppen von etwa 300 verschwundenen Oppositionellen. «Wir haben sie alle verhaftet. Die Revolution ist vorbei», sagte der Polizeichef von Minsk, Juri Podobed. Die staatlichen Hochschulen kündigten an, alle am Protest beteiligten Studenten zu bestrafen.

Hoffen auf Auskünfte

Vor dem zentralen Untersuchungsgefängnis im Südwesten von Minsk warteten besorgte Eltern und Angehörige im Tagesverlauf auf eine Nachricht von den Inhaftierten. Auch Oppositionsführer Milinkewitsch forderte von der Polizei Auskunft über den Verbleib seines Sohnes Igor.

Zahlreiche Oppositionsanhänger wurden dem Haftrichter vorgeführt. Zu den Festgenommenen gehörte auch der ehemalige polnische Botschafter in Weissrussland, Mariusz Maszkiewicz. Der 47-Jährige sei während der Festnahme und auf dem Weg ins Gefängnis heftig geschlagen worden, sagte eine Sprecherin der polnischen Botschaft der polnischen Nachrichtenagentur PAP.

(bert/sda)

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