Polizei nimmt Skinheads fest

publiziert: Donnerstag, 21. Sep 2006 / 07:02 Uhr

Budapest - Die Proteste gegen Ungarns Regierungschef Ferenc Gyurcsany gehen unvermindert weiter. Wie an den beiden Vortagen verlangten die Demonstranten den Rücktritt des Premiers. Die Kundgebung in Budapest verlief zunächst friedlich.

Die Demonstranten wollen, dass Ferenc Gyurcsany aus der Regierung verschwindet. (Bild: Altes Wahlplakat)
Die Demonstranten wollen, dass Ferenc Gyurcsany aus der Regierung verschwindet. (Bild: Altes Wahlplakat)
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Nach Schätzungen der ungarischen Nachrichtenagentur MTI versammelten sich etwa 15 000 Demonstranten auf dem Kossuth-Platz. Die Polizei sei mit mehr als 600 Mann präsent.

Sie riegelten die Gebäude des staatlichen Fernsehens MTV und des Rundfunks sowie die Zentrale von Gyurcsanys Sozialistischer Partei (MSZP) grossräumig ab.

Nach zwei Krawall-Nächten hatten Gyurcsany und Präsident Laszlo Solyom am Nachmittag vor weiteren Kundgebungen gewarnt.

Die Organisatoren der Proteste sollten sich vergewissern, dass kein Teilnehmer die Grenzen der Legalität überschreite, teilten der Sozialist Gyurcsany und der parteilose Solyom mit.

Doch noch Krawalle

Die Proteste gegen den Regierungschef waren nach Polizeiangaben am Dienstagabend zunächst friedlich verlaufen. Als die meisten der rund 10 000 Menschen abgezogen waren, kam es aber wie in der Vornacht zu Krawallen.

Einzelne Demonstranten bewarfen Einsatzkräfte mit Steinen, die sie aus dem Kopfsteinpflaster lösten. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas und Wasserwerfer gegen die Randalierenden ein, die versuchten den MSZP-Sitz anzugreifen.

Der ungarische Soziologe Miklos Tamas Gaspar sieht die Demonstranten als heterogene Gruppe: friedliche Kundgebungsteilnehmer, Anhänger der Oppositionspartei Fidesz, Schaulustige, Hooligans und Rechtsextreme.

Öffentlichkeit belogen

Die Proteste waren durch die Veröffentlichung eines Tonbandprotokolls ausgelöst worden.

Regierungschef Ferenc Gyurcsany hatte demzufolge kurz nach der Wahl im April freimütig erklärt, er habe die Öffentlichkeit belogen, um seine Wiederwahl zu sichern.

Sein Gegenspieler, der rechts-konservative Oppositionsführer Viktor Orban, verurteilte am Dienstagabend die Gewaltexzesse der vorangegangenen Tage, forderte aber seine Anhänger dazu auf, «sich nicht in ihre Häuser zurückzuziehen und ihre Interessen zu verteidigen».

(rr/sda)

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