Polizei weitet Giftanschlag-Ermittlung aus

publiziert: Samstag, 25. Nov 2006 / 19:10 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 26. Nov 2006 / 23:37 Uhr

London - Die britische Polizei hat ihre Ermittlungen zur Aufklärung des Giftanschlags auf den russischen Ex-Spion Alexander Litwinenko ausgeweitet.

Gemäss der «Times» deutet vieles auf ein staatlich gefördertes Attentat hin.
Gemäss der «Times» deutet vieles auf ein staatlich gefördertes Attentat hin.
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Mit Unterstützung von Geheimdienst-Experten werden Videobänder von Beobachtungskameras ausgewertet. Personen, die mit Litwinenko in Berührung gekommen sind, sollten sich zu medizinischen Tests beim staatlichen Gesundheitsdienst NHS melden. Der Urin solle dann auf Polonium 210 untersucht werden, erklärte Roger Cox, der zuständige NHS-Direktor. Mit dieser Substanz wurde Litwinenko wahrscheinlich vergiftet.

Die Obduktion der Leiche Litwinenkos wurde jedoch erneut verschoben. Hauptgrund dafür seien Befürchtungen, dass eine Obduktion die Gesundheit des medizinischen Personals gefährden könnte, falls der Leichnam noch stark verstrahlt sei, berichtete BBC.

Neutronenquelle für Atombomben

Polonium wurde bereits vor Jahrzehnten als Neutronenquelle beim Bau von Atombomben eingesetzt - in der damaligen Sowjetunion ebenso wie in den USA.

Die britischen Behörden hoffen nach eigenen Angaben auf Mithilfe russischer Sicherheitskreise. Eine entsprechende Bitte war der Moskauer Regierung noch am Freitag offiziell durch das Londoner Aussenministerium übermittelt worden.

Staatlich gefördertes Attentat?

Allerdings weisen britische Geheimdienstkreise nach Angaben der Zeitung «The Times» darauf hin, dass der Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion «deutliche Zeichen eines staatlich geförderten Attentats» aufweise. Vieles deute darauf hin, dass der Anschlag «durch ausländische Agenten ausgeführt wurde».

Litwinenko hatte in einem nach seinem Tod am Donnerstag verlesenen Abschiedsbrief den russischen Präsidenten Wladimir Putin direkt eines tödlichen Anschlags auf ihn bezichtigt.

Gegner von Putin

Der frühere Agent des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB hatte sich nach seinem Ausstieg zu einem erbitterten Gegner des russischen Staatschefs gewandelt. Zuletzt recherchierte er zu dem Mord an der regierungskritischen russischen Journalistin Anna Politkowskaja.

(ht/sda)

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