Soziale Veränderung?

Pornos machen Social Web scharf

publiziert: Donnerstag, 20. Mrz 2014 / 08:48 Uhr
Pornografie via Handy und Social Web ist immer mehr verbreitet. (Symbolbild)
Pornografie via Handy und Social Web ist immer mehr verbreitet. (Symbolbild)

Brighton/Wien - Pornografische Inhalte werden zunehmend sozialer - PornTube, Pinsex und Pornostagram sind einige Beispiele dafür, dass das Teilen von Nacktfotos oder Sexvideos ein Bedürfnis für die heutige Gesellschaft zu sein scheint.

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Während die klassischen Social Networks damit kämpfen, Pornografie von ihren Seiten zu verbannen, denkt Pinsex-Gründer Christian Thorn: «Wenn Leute diese Dinge in soziale Netzwerke stellen, dann wollen sie eine Seite, die es ihnen erlaubt, das zu tun.»

Einfacher Zugang

Thorn gründete eine Seite, die wie Pinterest funktioniert, nur eben mit pornografischen Inhalten. Sexualpädagoge Wolfgang Kostenwein zeigt sich im Gespräch mit pressetext wenig verwundert darüber, dass solche Seiten genutzt werden: «Das Interesse an Sexualität gab es immer schon, auch bevor soziale Netzwerke existierten. Neue Kommunikationswege wurden ebenfalls schon immer gerne genutzt - auch für Pornografie.»

Sexualtherapeutin Gerti Senger ergänzt gegenüber pressetext: «Diese Seiten sind auch deswegen so beliebt, weil sie so leicht zugänglich sind. Jeder kann sie sich am Smartphone herunterladen - man muss nicht warten, bis der Partner nachts schläft, sondern man kann sich die Inhalte jederzeit ansehen.» Kostenwein fügt hinzu: «Gerade für Jugendliche sind neue Medien Normalität.»

Pornografie im Wandel

«Mit Ausnahme bestimmter Perioden in der Geschichte hatte Pornografie immer auch eine soziale Dimension», lässt sich Sharif Mowlabocus, Media-Studies-Professor an der University of Sussex, vom Guardian zitieren. Doch dann kamen die Pornofilmkassetten. «Videokassetten haben die Pornografie weg von der Strasse und raus aus den Kinos gebracht und die intimen und häuslichen Gefilde erobert», so Mowlabocus.

Mittlerweile ist es aber auch einfacher geworden, zuhause Sexfilme aufzunehmen. «Die Nutzung von Webcams ist ein niederschwelliges Angebot, das auch für sehr private Aufnahmen genutzt werden kann», erklärt Kostenwein. Dieser User-Generated-Content führt dazu, dass sich das Gesicht der Pornografie verändert - was wiederum bei den Nutzern gut ankommt. Senger präzisiert: «In selbst gefilmten Pornos kommen keine solchen Plastikfiguren vor wie in den von der Industrie produzierten Filmen - sondern es handelt sich um Menschen wie du und ich.»

Einfluss auf realen Sex

Während sich die Pornografie im Wandel befindet, stellt sich die Frage, wie es um den realen Sex bestellt ist. Senger: «Sexualität kommt nicht unbedingt zu kurz, wird aber auch durch diese Art der Pornografie verzerrt - es handelt sich um eine Ausnahmepartnerschaftssituation, es wird weder das Werben, noch das Zwischenspiel und Nachspiel gezeigt, sondern nur der Akt per se.»

Kostenwein fügt abschliessend hinzu: «Menschen, die sich auf allen sexuellen Ebenen entwickeln konnten, sind weniger gefährdet, in eine sexuelle Fantasiewelt abzudriften. Je mehr sexuelle Kompetenzen man hat, desto weniger Macht kann Pornografie auf den Verbraucher ausüben.»

(awe/pte)

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