Positive Reaktionen in Schweizer Zeitungen

publiziert: Montag, 27. Nov 2006 / 06:53 Uhr

Bern - Weitgehende Einigkeit in den Schweizer Zeitungen nach den Abstimmungen vom Sonntag: Die Zustimmung zu den Kinderzulagen wird als Aufforderung für eine nachhaltige Familienpolitik gewertet, das Ja zur Kohäsionsmilliarde als Unterstützung für den bilateralen Weg.

Die Schweizer Zeitungen werten die Resultate der Abstimmungen durchaus positiv.
Die Schweizer Zeitungen werten die Resultate der Abstimmungen durchaus positiv.
5 Meldungen im Zusammenhang
«Der Weg des Bilateralismus steht auf gefestigtem Grund», schreibt die «Neue Zürcher Zeitung» in ihrem Kommentar vom Montag.

Die Schweiz erweise sich damit als verlässliche Verhandlungspartnerin, die auch bereit sei, begründete finanzielle Verpflichtungen zu übernehmen.

Auch der «Blick» sieht in dem Ergebnis eine Bestätigung des eingeschlagenen Weges, «selbst wenn er etwas kostet».

Zu grosses Risiko

Die selbstgewählte Isolation sei für die Mehrheit der Stimmbürger offensichtlich keine Alternative zur bilateralen Annäherung an Europa.

Denn dieser Mehrheit wäre das Risiko eines Neins zu gross gewesen, glaubt die «Neue Luzerner Zeitung».

Sie bewertet die Zustimmung denn auch als «Eintrittspreis, den die Schweiz für den Zugang zu den neuen Märkten im Osten Europas entrichtet».

Nicht ganz uneigennützig

Für den «Tages-Anzeiger» ist die Schweiz damit «durchaus europäisches Vorbild.»

«In kaum einem Land wäre eine Vorlage, die Geld in andere Länder verschiebt, von einer Mehrheit abgesegnet worden», schreibt der Kommentator.

Dass der Entscheid nicht ganz uneigennützig gefällt wurde, hebt der «Bund» hervor: «Hier eine Milliarde für den Osten, da Goodwill der EU für die Schweiz».

«Ein steiniger Pfad»

Trotzdem gibt es auch warnende Stimmen: Die Schweiz baue jetzt zwar solidarisch mit am gemeinsamen Europa, heisst es dazu in der «Basler Zeitung».

Doch das knappe Resultat zeige, dass der bilaterale Weg «keine komfortable Strasse», sondern «eher ein steiniger Pfad» sei, der immer wieder neue Kraftanstrengungen verlange.

Auch das «St.Galler Tagblatt» bezeichnet den bilateralen Weg als «Gratwanderung» bei der «stets der Absturz droht».

Und die «Berner Zeitung» warnt davor, aus den 53 Prozent Befürwortern zu schliessen, dass jede weitere EU-Vorlage zu gewinnen sei.

«Sieg für die Familie»

Ähnlich einig sind sich die Kommentaren bei der Beurteilung des Abstimmungsresultats über die einheitlichen Familienzulagen.

Sie sprechen vom «überfälligen Kindergeld» («Blick»), dem «Ausdruck der Wertschätzung gegenüber Kindern» («Thurgauer Zeitung») oder einem «Sieg für die Familie» («St. Galler Tagblatt»).

Doch daneben werden auch Forderungen laut: So sieht die «Basler Zeitung» in dem deutlichen Ergebnis «eine klare Aufforderung an die Politik, sich um die Anliegen der Familien zu kümmern».

Für die «Neue Luzerner Zeitung» ist das Resultat eine «solide Basis für weitere politische Massnahmen im Sinn der Familien».

Jetzt kommen die Tagesschulen

Auch die «Aargauer Zeitung» und die «Berner Zeitung» sehen Handlungsbedarf für eine «fortschrittliche Familienpolitik».

Und der «Tages-Anzeiger» weiss auch schon, was die nächste Massnahme sein muss: Der Ausbau von Tagesschulen.

Einzig die «NZZ» warnt davor, den Entscheid als Aufforderung zu verstehen, «den Sozialstaat unbesehen weiter auszubauen».

Denn es liege auf der Hand, dass dadurch nur die Kleinen und Mittleren Unternehmen weiter belastet würden.

(rr/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Das Ja zum Osthilfegesetz ist ... mehr lesen
Gut ausgebildete und konfessionslose Wähler beeinflussten das Ergebnis erheblich.
Eneko Landaburu erwartet, dass sich die Schweiz auch an der Entwicklung von Bulgarien und Rumänien beteiligt.
Brüssel - Einen Tag nach dem ... mehr lesen
Brüssel - Die Zustimmung der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger vom Sonntag zur Kohäsionsmilliarde schlägt in der ... mehr lesen
«Die Schweizer wissen genau, wann sie Brüssel entgegenkommen müssen.» (Archivbild)
Für Aussenministerin zeugt das Ja zum Osthilfegesetz von staatspolitischer Reife der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger.
Bern - Der Bundesrat freut sich über das doppelte Ja bei der eidgenössischen Abstimmung. mehr lesen
Bern - Die Schweiz leistet den zehn ... mehr lesen
Das Schweizer Stimmvolk sagt zweimal Ja.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die Projektion wurde im Sommer 2021 auf dem Bundesplatz  in Bern gezeigt.
Die Projektion wurde im Sommer 2021 auf dem Bundesplatz in ...
9.2.2023 - 16.4.2023 im Landesmuseum Zürich  Der lange Weg der Schweizer Frauen zur Teilhabe an zivilen und politischen Rechten wurde in einer multimedialen Projektion aufgearbeitet. Die Show ist nun im Landesmuseum Zürich zu sehen. mehr lesen 
Fotografie 50 Fotograf*innen, 50 Frauen*, 50 Jahre Frauenstimmrecht  Wie geht es ihnen in diesem Land, das sich seine liebe Zeit gelassen hat mit der definitiven ... mehr lesen  
Frauen können das genauso wie Männer!
Laut Umfrage  Zürich - Die Zustimmung für die Pro-Service-public-Initiative schmilzt laut einer Umfrage. Doch die ... mehr lesen  
Mehr Bürger als noch im April lehnen die Pro-Service-public-Initiative ab.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten