Postbank-Idee wird wiederbelebt

publiziert: Freitag, 23. Apr 2004 / 10:23 Uhr

Bern - Auch drei Jahre nach dem Nein des Bundesrats, aus der PostFinance eine Postbank zu machen, ist das Projekt des Gelben Riesen noch nicht begraben. Eine geplante Wiederbelebung sorgt für Diskussionen. Die Banken bleiben vorsichtig.

Post-Chef Ulrich Gygi kämpft für eine Postbank.
Post-Chef Ulrich Gygi kämpft für eine Postbank.
Die Position der Post-Konkurrenten hat sich seit 2001 nicht verändert. Damals hatte die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) geltend gemacht, dass eine Postbank eine Aktiengesellschaft sein müsste, gänzlich unabhängig der Post. Sie müsste zudem dem Bankengesetz unterstellt sein.

Post-Chef Ulrich Gygi macht keinen Hehl daraus, dass er eine Bankenlizenz erwerben und die künftige Postbank in eine AG ausgliedern möchte, die zu 100 Prozent von der Post kontrolliert würde. Für eine Privatisierung sieht er keine Notwendigkeit.

Bankgründung eine logische Folge

Bei den Diskussionen im Herbst 2001 war die Mehrzahl der Kantone, der Parteien und interessierter Organisationen gegen das Projekt. Gygi hatte nach dem Bundesrats-Nein zur Postbank die Lösung in der Kooperation mit einer Bank gesehen.

Eine Gelegenheit, welche die Post sofort packte. Seit Mai 2003 bietet die Post in Zusammenarbeit mit der UBS Hypothekarkredite an. Die Post plant auch ein Kredit-Angebot für Kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Daher sei die Gründung einer eigenen Bank die logische Folge, erklärte Post-Sprecher François Tissot-Daguette.

Die Bankiervereinigung hingegen ist nicht der Ansicht, dass die Ausweitung der Produktepalette von PostFinance gleich eine Banklizenz erfordert.

(rp/sda)

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