Posten frei: Keiner will Mafia-Jäger auf Sizilien sein

publiziert: Dienstag, 17. Mrz 2009 / 08:14 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 17. Mrz 2009 / 09:26 Uhr

Rom - Niemand will mehr Richter oder Staatsanwalt auf Sizilien werden. 55 Posten sind in der sizilianischen Justiz frei, doch bei der Nachbesetzung kommt es zu Schwierigkeiten.

Einige Staatsanwaltschaften in besonders schlimmen Regionen stehen kurz vor der Schliessung.
Einige Staatsanwaltschaften in besonders schlimmen Regionen stehen kurz vor der Schliessung.
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Bisher meldeten sich erst vier Bewerber, drei in Palermo, einer für Catania, die bereit sind, die Funktion des Staatsanwalts zu übernehmen, berichteten italienische Medien.

Die schwierigen Lebensbedingungen der Staatsanwälte, die dauernd unter Polizeischutz stünden, seien ein wichtiger Grund, weshalb sich niemand nach Sizilien versetzen lassen wolle, erklärte Luca Palamara, Präsident der italienischen Richtervereinigung ANM.

Ausserdem seien die sizilianischen Staatsanwaltschaften technisch und personell schlecht ausgestattet. Einige Staatsanwaltschaften in Regionen, in denen die Mafia besonders stark sei, stünden kurz vor der Schliessung, kritisierte Palamara.

Dies sei ein enttäuschendes Resultat für Sizilien, der Heimat der von der Mafia ermordeten Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino. Auch finanzielle Anreize, um junge Staatsanwälte zur Versetzung nach Sizilien zu bewegen, hätten keine Erfolge gezeigt.

(sl/sda)

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