«Potenzial zur besten Schweizer Mannschaft»

publiziert: Samstag, 8. Okt 2005 / 00:03 Uhr / aktualisiert: Samstag, 8. Okt 2005 / 02:49 Uhr

Kaum ein Schweizer Fussball-Interessierter hat vergessen, wie Alain Sutter im Juni 1994 an der WM in den USA beim gloriosen 4:1 gegen Rumänien mit einer gebrochenen Zehe brillierte. Elf Jahre später verfolgt der Wahl-Mallorquiner den Weg seiner «Nachfolger» als TV-Experte.

Alain Sutter (r): «Ich traue dem Team zu, einen bis drei Punkte zu gewinnen.»
Alain Sutter (r): «Ich traue dem Team zu, einen bis drei Punkte zu gewinnen.»
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Seit bald zwei Jahren arbeitet der frühere Mittelfeld-Star von GC und Bayern München im Teilzeitmandat für die Fussball-Crew des Schweizer Fernsehens. Der im Spielerkreis sehr geschätzte Berner pflegt die aktuelle WM-Kampagne der Schweizer ausgesprochen subtil zu beleuchten und überzeugte das Publikum an den bisherigen Spieltagen mit profunden Analysen.

Im folgenden Interview blickt Sutter auf das letzte und entscheidende WM-Qualifikationsspiel seiner Generation zurück und erklärt die erstklassigen Perspektiven der Auswahl von Köbi Kuhn.

Erinnern Sie sich an die letzten Stunden vor dem entscheidenden Spiel gegen Estland (4:0)? Was ging damals vor im Team?

Alain Sutter: «Ja, ich weiss noch, dass ich mich schon im Hotel aufgewärmt habe. Und das sagt ja wohl alles. Es war für mich ein Ausdruck der Freude. Alle wollten raus auf den Platz, eine gewisse Nervosität vermischte sich mit purer Spielfreude.»

Ist das damalige Schweizer Team mit dem heutigen überhaupt zu vergleichen?

«Man kann es sicher nicht 1:1 vergleichen. Unser Team war im Schnitt älter und routinierter. Es gab viele gute Einzelspieler, die zwar als Team funktionierten, aber die Mannschaft lebte eben doch von einzelnen Klasseleuten.»

Also doch Ähnlichkeiten...

«Jetzt verfügt die Schweiz auch über viele gute Individualisten, das stimmt, gepaart aber mit einem ausgezeichneten Teamspirit. Die jetzige Mannschaft hat Zukunft. Sie hat das Potenzial zur besten Mannschaft überhaupt.»

Es fällt auf, dass insbesondere die jungen Spieler bereits nach kurzer Zeit im A-Team sehr selbstbewusst auftreten. Vom so genannten Schweizer Komplex redet niemand mehr.

«Da gilt es zu differenzieren. Ausschlaggebend ist meiner Meinung nach die erfolgreiche Vergangenheit im Juniorenalter. Wenn ich als Junior schon alle Grossen geschlagen habe, weiss ich, dass ich mithalten kann. Köbi (Kuhn) sagte es richtig: ´Sie haben gelernt zu gewinnen.´ Diese Mentalität kann man sich nicht einreden, man muss sie haben. Mit dem Charakter hat es nichts zu tun, sondern mit den persönlichen Erfahrungen. Und die selbstbewusste Haltung der Jungen darf nie mit Arroganz verwechselt werden.»

Wie gross ist eigentlich der Anteil von Köbi Kuhn?

«Die Spieler schätzen seine ruhige und positive Art, seine Gelassenheit. Ich glaube, die ganz grosse Stärke kommt darin zur Geltung, dass er ihnen Eigenverantwortung überlässt -- auf und neben dem Platz. Er behandelt sie als Erwachsene. Als Spieler stehst du automatisch in der Verantwortung und willst ihm beweisen, mit den Freiheiten richtig umgehen zu können.»

Eine Prognose fürs Spiel gegen Frankreich.

«Ich traue dem Team zu, einen bis drei Punkte zu gewinnen. Und das ist gegen diesen Gegner nicht einfach selbstverständlich.»

(von Sven Schoch/Si)

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