Präsident Chávez bleibt im Amt

publiziert: Montag, 16. Aug 2004 / 10:34 Uhr / aktualisiert: Montag, 16. Aug 2004 / 14:21 Uhr

Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hat gesiegt: Nach Angaben der staatlichen Wahlkommission vom Montag stimmten nach der Auszählung von 94,5 Prozent der Stimmen 58,25 Prozent der Wähler bei dem Referendum für seinen Verbleib im Amt.

Hugo Chávez nennt sich "Soldat der Armen".
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Die Opposition anerkennt das Ergebnis nicht und klagt Chávez des Wahlbetruges an.

Die Finanzmärkte erwarteten das Ergebnis mit Spannung. Es resultierten überraschend in einen leichten Rückgan des Ölpreises.

Venezuela ist weltweit der fünfstgrösste Ölexporteur.

Im Falle einer Niederlage hätte Chávez sofort abtreten müssen und sein Amt wäre durch Vizepräsident José Vicente Rangel übernommen worden. Innerhalb von 30 Tagen wäre es zu Neuwahlen gekommen.

"Kein zweites Kuba

14 Millionen Menschen waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Opposition, darunter Geschäftsleute, Traditionsparteien, die Kirche, Medien und auch Gewerkschaften, hatte 2,4 Millionen Unterschriften gesammelt, um das Referendum möglich zu machen.

Sie wirft Chavez vor, das Land in den wirtschaftlichen Ruin zu treiben und einen kommunistischen Staat nach dem Vorbild Kubas schaffen zu wollen.

Der 50-jährige Ex-Oberstleutnant und Putschist regiert Venezuela seit Anfang 1999. Er wurde im Jahr 2000 nach einer Verfassungsreform für die neue Amtszeit von sechs Jahren bis zum 10. Januar 2007 im Amt bestätigt.

Nach dem Sieg von Chávez befürchten viele Venezolaner, dass das Ergebnis nicht akzeptiert wird und es zu Unruhen kommt. Analysten zufolge könnte durch Unruhen der ohnehin schon auf Rekordhöhen gekletterte Ölpreis weiter steigen.

Nervosität in Washington

Mit grossem Interesse wurde der Ausgang des Referendums besonders auch in Washington verfolgt. Venezuela ist der einzige lateinamerikanische Mitgliedsstaat der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) und verkauft mehr Öl an die USA als Saudi-Arabien.

Chávez, der sich als "Soldat des Volkes" und Anhänger eines "dritten Wegs" zwischen Kommunismus und Kapitalismus bezeichnet, lehnt die Privatisierung der Erdölindustrie ab.

Die bürgerliche Opposition wirft ihm unter anderem vor, die staatliche Ölgesellschaft PDVSA als Hauptfinanzierer seiner "bolivarischen Revolution" zu missbrauchen und sich so den Rückhalt der armen Bevölkerungsschichten zu sichern.

(bsk/sda)

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