Protest in Mexiko gegen Verschwinden von Frauen

publiziert: Sonntag, 15. Feb 2004 / 08:21 Uhr

Ciudad Júarez - In der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Júarez haben sich US-Stars an einer Kundgebung beteiligt, die Gewalt gegen Frauen anprangerte. In den vergangenen zehn Jahren sind in Ciudad Júarez über 375 Frauen spurlos verschwunden oder ermordet worden.

Auch Jane Fonda setzte sich für die verschwundenen Frauen ein.
Auch Jane Fonda setzte sich für die verschwundenen Frauen ein.
Wir sind hier, weil 300 junge Frauen es nicht sind, sagte Hollywood-Schauspielerin Sally Field. Gemeinsam mit ihrer Schauspieler-Kollegin Jane Fonda und der Autorin des Stücks Vagina-Monologe, Eve Ensler, führte sie einen Protestmarsch durch die Stadt an.

Die Demonstrantinnen forderten die Behörden auf, die Ermittlungen zu den verschwundenen und ermordeten Frauen zu intensivieren.

Ich bin reich, ich bin berühmt, ich bin weiss. Ich habe eine Tochter und eine Enkelin, und wenn ihnen etwas zustiesse, würden die Behörden sehr hart arbeiten, um den Schuldigen zu finden, sagte Fonda in Anspielung darauf, dass die meisten Opfer in Ciudad Júarez arm waren und bisher kein Verdächtiger festgenommen wurde.

Die mysteriöse Mordserie im Grossraum von Ciudad Júarez beschäftigt inzwischen auch UNO-Experten. Die Opfer wurden vergewaltigt, brutal gefoltert und anschliessend erwürgt.

Obwohl die Regierung in Mexiko-Stadt 300 Bundespolizisten entsandte, konnte bislang kein Verdächtiger der Taten überführt werden. Die Menschenrechtsorganisation amnesty international warf der mexikanischen Polizei und Justiz Versagen bei den Ermittlungen vor.

(rr/sda)

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