Proteste bei Abreise

publiziert: Dienstag, 26. Apr 2005 / 18:50 Uhr

Taipeh - Begleitet von gewaltsamen Protesten in seiner Heimat ist der taiwanische Oppositionsführer Lien Chan nach China gereist. Es handelt sich um den ersten China-Besuch auf dieser Ebene seit einem halben Jahrhundert.

Lien Chan besucht China.
Lien Chan besucht China.
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Der Vorsitzende der Partei Kuomintang (KMT) und Ex-Ministerpräsident will während seiner achttägigen Reise unter anderem am Freitag Chinas Präsident Hu Jintao treffen. Lien sagte vor seinem Abflug in Taipeh, er hoffe, sein Besuch werde zu friedlichen und stabilen Beziehungen beitragen.

Dagegen warfen ihm seine Gegner Verrat und den Ausverkauf Taiwans vor. Mehreren hundert Sympathisanten des für die Unabhängigkeit Taiwans eintretenden Präsidenten Chen Shui-bian gelang es trotz eines Grossaufgebots der Polizei, in der Abflughalle in Taipeh gegen Lien zu protestieren.

Eier flogen

Bei den teils handgreiflichen Auseinandersetzungen mit Anhängern Liens im Flughafen flogen Eier, Steine und andere Wurfgeschosse, wie das Fernsehen zeigte. Auch vor dem Flughafen demonstrierten mehrere hundert Gegner und Anhänger des Oppositionsführers.

Lien wurde in Nanjing, im Osten Chinas, vom Chef des Taiwan-Büros der Kommunistischen Partei empfangen. Als deutliches Zeichen an Taipeh rollte die chinesische Führung für ihren Gast den roten Teppich aus.

Kritischer Zeitpunkt

Ein solches Zusammentreffen der Parteivorsitzenden hatte es zuletzt 1945 zwischen dem Revolutionär Mao Tsetung und Generalissimo Chiang Kai-shek gegeben. Beide Seiten hatten sich von den 1920er bis 1940er Jahren einen erbitterten Bürgerkrieg geliefert.

Nach ihrer Niederlage war die Kuomintang mit ihren Truppen nach Taiwan geflüchtet. Die Partei regierte auf der Insel bis zum Sieg von Chen Shui-bian im Jahr 2000. Experten gehen davon aus, dass Peking wegen der stark abgekühlten Beziehungen zu Taipeh verstärkt auf die Karte der taiwanischen Opposition setzen wird.

Der Besuch Liens kommt zu einem kritischen Zeitpunkt: Der Nationale Volkskongress in China hatte Mitte März ein Anti-Abspaltungsgesetz verabschiedet, das Peking zum Einsatz militärischer Gewalt gegen Unabhängigkeitsbestrebungen Taiwans ermächtigt. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz.

(sl/sda)

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