Proteste gegen Villepins Vorschlag

publiziert: Montag, 13. Mrz 2006 / 21:40 Uhr

Paris - Die Proteste gegen die Lockerung des Kündigungsschutzes in Frankreich halten an: Einhellig lehnten Studenten, Gewerkschaften und Universitätsprofessoren Nachbesserungsvorschläge zu der Reform ab.

Die Pariser Renommier-Uni Sorbonne soll bis zum kommenden Wochenende geschlossen bleiben.
Die Pariser Renommier-Uni Sorbonne soll bis zum kommenden Wochenende geschlossen bleiben.
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Premierminister Dominique de Villepin hatte die Vorschläge gestern Abend vorgelegt. Er bot an, gemeinsam mit Arbeitgebern und Gewerkschaften zusätzliche «Garantien» für junge Arbeitnehmer auszuarbeiten, die nach dem umstrittenen Erstanstellungsvertrag eingestellt werden.

Die Reform ermöglicht es Betrieben, Berufsanfängern während einer zweijährigen Probezeit ohne Grund zu kündigen. Laut Villepin könnte Betroffenen etwa ein «Referent» zur Betreuung und Beratung zur Seite gestellt werden. Möglich sei auch ein erhöhtes Arbeitslosengeld.

Der Vorsitzende des Studentenverbandes Unef, Bruno Julliard, reagierte «mit einer Mischung aus Enttäuschung und Wut» auf Villepins Auftritt vor 11,5 Millionen Zuschauern. «Der Premierminister hat die Jugend nicht verstanden», sagte Julliard. Julliard kündigte für alle Unis Urabstimmungen über Streiks an.

Elf Unis lahmgelegt

Nach Angaben des Bildungsministeriums in Paris waren am Montag landesweit elf Universitäten durch Studentenproteste völlig lahmgelegt. An 26 weiteren war der Lehrbetrieb gestört.

Morgen und Donnerstag wollen die Studierenden mit nationalen Aktionstagen ihren Protesten mehr Schwung geben. Für Samstag sind gemeinsame Aktionen mit den Gewerkschaften geplant.

Die Pariser Renommier-Uni Sorbonne, in der Polizisten am Wochenende eine Studentenblockade aufgelöst hatten, sollte nach Angaben der Verwaltung bis zum kommenden Wochenende geschlossen bleiben. Die Gebäude wurden mit Bereitschaftspolizei und Barrikaden geschützt.

(smw/sda)

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