Proteste in Nepal trotz Ausgangssperre

Ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter sprach von einem «ziemlich grossen Angriff». Demnach lieferten sich die Aufständischen sechs Stunden lang Schiessereien mit den Sicherheitskräften. Es gab zunächst keine Angaben zu Opfern.

Politische Krise

Nepal befindet sich in einer schweren politischen Krise. Demonstranten fordern eine neue Verfassung, die die Macht des Regimes von König Gyanendra begrenzen soll. Gyanendra hatte am Freitag zwar einige Zugeständnisse gemacht, diese gehen der Opposition jedoch nicht weit genug.

Bei den wochenlangen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten sind mindestens 14 Menschen getötet und hunderte verletzt worden. Der König hatte im Februar 2005 die Regierung entlassen und die Macht an sich gerissen. Er gab dafür als Grund an, dass die alte Regierung habe im Kampf gegen die Maoisten versagt habe.

Drohung an Oppositionelle

Die Opposition hat trotz einer neuen Ausgangssperre in Kathmandu zu weiteren Protesten aufgerufen. Die Behörden drohten im staatlichen Fernsehen der Opposition: Wer die Ausgangssperre verletze, könne «für mindestens einen Monat in Haft genommen oder unverzüglich erschossen werden».

Am Wochenende waren die Sicherheitskräfte in dem südasiatischen Königreich mit Gewalt gegen Demonstranten eingeschritten, die gegen Gyanendra protestiert hatten. Dabei wurden erneut weit über hundert Menschen verletzt.

(bert/sda)