Funkstille im Rechtshilfeverfahren

Prozess gegen St. Galler Lehrermörder in Jugoslawien

publiziert: Montag, 10. Jul 2000 / 15:49 Uhr

St. Gallen - Im Prozess gegen den St. Galler Lehrermörder Ded Gecaj in Leskovac (Jugoslawien) herrscht seit April Funkstille: Ein von der jugoslawischen Justiz angekündigtes Rechtshilfegesuch für Zeugenbefragungen in der Schweiz ist noch nicht eingetroffen.

Dies sagte Folco Galli, Pressesprecher des Bundesamts für Polizeiwesen (BAP), am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Auch der zuständige St. Galler Staatsanwalt Markus Rohrer sprach von «absoluter Funkstille» im Fall Ded Gecaj.
Der Prozess in Leskovac ist seit März unterbrochen. Im April erkundigte sich das Gericht informell in St. Gallen, ob es in der Schweiz Zeugen befragen dürfe. Die St. Galler Behörden reagierten laut dem Kantonsgerichtspräsidenten Rolf Vetterli «grundsätzlich positiv» auf die Anfrage.

Formelles Gesuch nötig
> Allerdings müsse dazu ein formelles Rechtshilfegesuch gestellt werden. Ein solches Gesuch traf bisher nicht in St. Gallen ein. Welche Personen das jugoslawische Gericht genau befragen möchte, ist Vetterli nicht bekannt.
Ded Gecaj sitzt seit über einem Jahr in Leskovac, das sich in der Provinz Serbien befindet, im Gefängnis. Ihm wird vorgeworfen, am 11. Januar 1999 den 36-jährigen Paul Spirig, den Lehrer seiner Tochter, im St. Galler Schulhaus Engelwies mit mehreren Schüssen getötet zu haben.
Gecaj das Tötungsdelikt gestanden. Er behauptet, seine Tochter habe ihm erzählt, sie sei vom Lehrer vergewaltigt worden. Die St. Galler Strafbehörden schlossen dies aber klar aus. Sie warfen im Gegenteil Gecaj vor, seine Tochter jahrelang sexuell missbraucht zu haben.

Ehefrau Gecaj erneut vor Gericht
In St. Gallen hängig ist der Prozess gegen Gecajs Ehefrau. Die Berufungsverhandlung vor Kantonsgericht soll im September oder Oktober unter Ausschluss der Öffentlichkeit und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden, wie der zuständige Richter auf Anfrage erklärte.
Das Bezirksgericht St. Gallen hatte Roze Gecaj Ende 1999 zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Es befand, die Frau sei mitverantwortlich für die Misshandlungen ihrer Tochter durch den Ehemann Ded Gecaj. Die Verurteilte zog den Fall ans Kantonsgericht weiter.
Wichtigste Zeugin gegen Roze Gecaj ist deren Tochter. Sie lebt seit dem Tötungsdelikt an einem geheim gehaltenen Ort und soll jeglichen Kontakt mit der Familie ablehnen. Die Tochter wurde mehrmals durch die Strafbehörden befragt.

(sda)

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