Prozess im Mordfall von Ponte Capriasca

Die Ermittler sind sich sicher, dass der deutsch-rumänische Geschäftsmann im November vergangenen Jahres ein sechsköpfiges Killerkommando angeheuert hat, um drei Tessiner Grenzwächter für eine Kontrollaktion in Chiasso zu bestrafen.

Als sie den gesuchten Grenzwächter nicht zu Hause antrafen, töteten sie dessen schwangere Frau. Der Geschäftsmann flüchtete nach der Tat nach Rumänien, wo ihn die Polizei stellte. Dort wird er sich voraussichtlich im Sommer vor Gericht verantworten müssen. Der mutmassliche Killer der Frau, ein Tschetschene, ist immer noch flüchtig.

Zwei Moldawier, Vater und Sohn, sind von den rumänischen Behörden an die Schweiz ausgeliefert worden und mittlerweile im Tessin eingetroffen. Der Tessiner Staatsanwalt Arturo Garzoni wirft ihnen Komplizenschaft vor.

Der gleiche Tatbestand soll auch bei der Ehefrau des Haupttäters vorliegen, die seit vergangenem Dezember in Deutschland in U-Haft sitzt. Die Rumänin soll demnächst an die Schweiz ausgeliefert werden. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft bestätigte einen entsprechenden Bericht der SonntagsZeitung.

Das Oberlandesgericht Frankfurt habe am vergangenen Mittwoch ein entsprechendes Gesuch aus der Schweiz gutgeheissen, sagte ein Sprecher. Nun liege der Ball beim deutschen Justizministerium in Wiesbaden, das der Auslieferung noch zustimmen müsse. Das werde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Fall sein.

(fest/sda)