Psychiater leistete aktive Sterbehilfe

Der Psychiater sitzt momentan in Untersuchungshaft. Laut der Staatsanwaltschaft hat der Psychiater mehrere Menschen aus selbstsüchtigen Motiven in den Tod begleitet. Der Psychiater habe die gängige Suizid-Rechtspraxis in der Schweiz ändern wollen, sagte ein Sprecher. Überdies habe er für seine Dienste Geld genommen.

Zudem bestehe der Verdacht, dass die Verstorbenen nicht todkrank gewesen seien. In zwei Fällen sei der Selbstmord auch nicht ohne fremde Hilfe begangen worden. So ist gemäss dem Sprecher einmal der Tod durch Ersicken herbeigeführt worden, indem ein Plastiksack über den Kopf sowie Lachgas zur Anwendung kamen.

Der 68-jährige Schweizer Psychiater hatte im Frühling 2001 selbst die Polizei verständigt, weil er einem 48-jährigen Schweizer beim Selbstmord behilflich gewesen war. Teile seines Vorgehens hatte er auf Video dokumentiert. Das Basler Kriminalkommissariat leitete im April 2001 ein Verfahren wegen Suizidbeihilfe ein.

Im November 2002 begleitete der Psychiater eine 62-jährige Schweizerin in Basel beim Selbstmord. Ein Fernsehteam der Sendung Rundschau, das die Vorgeschichte gefilmt hatte, war ebenfalls vor Ort. Trotz Fragen zu den genauen Umständen wurde auch dazu ein Verfahren eingeleitet.

Im Januar 2003 wurde in einem Luzerner Hotel ein 85-jähriger Gast tot aufgefunden. Gemäss Ermittlungen der Luzerner Polizei wird auch in diesem Fall eine Beteiligung des Psychiaters angenommen. Dieser streite jedoch jede Beteiligung ab. Die Todesumstände werden noch untersucht.

Heute ist in der Schweiz nur passive Sterbehilfe legal: Dazu darf zum Beispiel ein Arzt ein Rezept für eine tödliche Medikamentendosis ausstellen. Die lebensmüde Person muss die Substanz dann aber ganz allein zu sich nehmen.

(bsk/sda)