Zweiter russischer Hilfskonvoi steht an ostukrainischer Grenze

Putin will über Eigenstaatlichkeit der Ostukraine verhandeln

publiziert: Sonntag, 31. Aug 2014 / 09:41 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 31. Aug 2014 / 18:38 Uhr
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte betont, dass Soldaten durch einen Irrtum über die kaum markierte grüne Grenze in die Ostukraine gelangt seien.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte betont, dass Soldaten durch einen Irrtum über die kaum markierte grüne Grenze in die Ostukraine gelangt seien.

Moskau/Brüssel - Russlands Präsident Wladimir Putin fordert Verhandlungen zwischen der Regierung in Kiew und den Rebellen über den politischen Status der Ostukraine.

7 Meldungen im Zusammenhang
Gespräche über "die politische Organisation der Gesellschaft und die Staatlichkeit der Südostukraine" sollten sofort beginnen, um die "rechtmässigen Interessen der Menschen, die dort leben, zu schützen", zitierte die Nachrichtenagentur Itar Tass Putin am Sonntag.

Die von russischen Nachrichtenagenturen verbreiteten Putin-Zitate stammten aus einem am Freitag aufgezeichneten TV-Interview, das im äussersten Osten des Landes ausgestrahlt worden war. Es war der bislang deutlichste Ruf Putins nach einem eigenen Status für die gesamte Region.

Sein Sprecher Dmitri Peskow betonte anschliessend vor Journalisten in Tscheljabinsk, der Präsident habe nicht einen unabhängigen Staat gefordert. "Noworossija" - also die von den Separatisten beanspruchte und als "Neurussland" bezeichnete Region - solle "selbstverständlich" Teil der Ukraine bleiben. "Dies ist kein Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, dies ist ein innenpolitischer ukrainischer Konflikt", fügte Peskow hinzu.

Allerdings sagte Putin laut Itar Tass in einem Fernsehinterview, sein Land könne nicht tatenlos zuschauen, wenn "aus fast nächster Nähe" auf Menschen geschossen werde. Eine direkte Beteiligung Russlands an dem Konflikt räumte er aber nicht ein.

Weitere Sanktionen aufgegleist

Westliche Staaten und die Regierung in Kiew haben Russland eine militärische Intervention im Osten der Ukraine vorgeworfen. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union beauftragten deshalb die EU-Kommission an einem Sondergipfel am Wochenende mit der Vorbereitung neuer Sanktionen gegen Russland und drohten damit, diese innert einer Woche zu verhängen. Die US-Regierung begrüsste dies und erklärte, mit der EU die neuen Strafmassnahmen abzusprechen.

Die EU-Kommission soll auf weitere Schritte in den Bereichen abzielen, in denen bereits Strafen verhängt wurden. Dazu gehören der Finanzsektor, Technologie-Lieferungen für den Ölsektor und ein Verbot neuer Waffengeschäfte mit Russland. Zudem sollen Visa- und Kontosperren gegen Anführer der prorussischen Separatisten vorbereitet werden.

Allerdings taten sich Differenzen in den Reihen der 28 EU-Staats- und Regierungschefs auf. Österreich, Ungarn, Zypern, Tschechien und die Slowakei drückten auf die Bremse. Die Regierungen fürchten negative Auswirkungen durch Sanktionen und russische Gegensanktionen auf die bereits sehr schwache Konjunktur in ihren Ländern.

Mariupol wappnet sich für Rebellen-Angriff

In der Ukraine selbst bereiteten sich derweil die Bewohner der Grossstadt Mariupol auf einen Angriff der Separatisten vor. Ukrainische Soldaten verstärkten den Hafen.

Viele Bewohner entschlossen sich zur Flucht. Die Separatisten haben in den vergangenen Tagen Boden gutgemacht und mehrere Ortschaften erobert. Die Regierung in Kiew und der Westen führen dies auf eine direkte Beteiligung russischer Soldaten an der Seite der Rebellen zurück.

Mittlerweile befänden sich Tausende ausländische Soldaten und Hunderte ausländische Panzer in seinem Land, sagte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko am Samstag. Er warnte, sein Land stehe am Rande eine umfassenden Krieges.

Am (morgigen) Montag soll im weissrussischen Minsk die so genannte Ukraine-Kontaktgruppe aus Vertretern aus Kiew, der ukrainischen Separatisten, aus Moskau und von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zusammenkommen, um erneut über ein Ende des Blutvergiessens zu beraten.

(bert/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 2 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Moskau - Einen Monat nach seinem Verschwinden in der umkämpften ... mehr lesen
Die beiden Staatschefs hätten sich über Möglichkeiten für ein Ende des Blutvergiessens in der Ostukraine ausgetauscht. (Symbolbild)
EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini.
Moskau/Brüssel - Der Ton zwischen ... mehr lesen
Mailand/Donezk - Tausende Kämpfer und Hunderte Panzer sind nach Angaben ... mehr lesen
Die EU-Aussenminister fordern den Abzug von Truppen im Sinne von Europas Sicherheit.
Bronislaw Komorowski, Präsident Polen (Archivbild)
Berlin - Angesichts der russischen «Invasion» in der Ukraine hat der polnische Präsident Bronislaw Komorowski vor einer Appeasement-Politik gegenüber Moskau gewarnt. Eine Politik ... mehr lesen 4
Weitere Artikel im Zusammenhang
Ministerpräsident Arseni Jazenjuk. (Archivbild)
Washington - Angesichts der Krise im ... mehr lesen 2
Prag - Die Tschechische Republik würde eine stärkere militärische Präsenz der ... mehr lesen
Der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka.
Eine echte SDA-Meldung
Korrekt wie eine durchgefallene Geographieprüfung.

Putin fordert, dass Kiew Verhandlungen mit der Ostukraine aufnimmt, um über deren Wünsche nach Souveränität zu sprechen.

In der Agenturmeldung wird das formuliert, als fordere Putin eine Verhandlung mit Kiew.
Aber das ist unsere SDA. Man sollte diesen Laden längst schliessen - dort arbeiten neben Stümpern, die nicht richtig Deutsch können offenbar nur bezahlte Lügner.
Putin fordert
die Diskussion über einen Teil eines Nachbarlandes.
Das ist etwa so, als ob China über Sibirien bestimmen wollte.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und ...
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und patentiert, das sowohl den Verteidigungssektor als auch die Planetenforschung revolutionieren könnte. mehr lesen 
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm ... mehr lesen  
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Griechenland, Lesbos, 9.September 2020: Flüchtlinge nach dem Feuer im Camp Moria.
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die ... mehr lesen  
Übung mit 500 Helfern  Mit einem simulierten Attentat im Stade de France ist am Dienstag ein Worst-Case-Szenario für die EM in Frankreich durchgespielt worden. mehr lesen  
Über 500 Menschen waren an der Übung beteiligt.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mo Di
Zürich 12°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Basel 13°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
St. Gallen 12°C 21°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Bern 12°C 23°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Luzern 12°C 23°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 14°C 23°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Lugano 16°C 24°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten