Mindestens zehn Tote

Putsch in Burkina Faso

publiziert: Sonntag, 20. Sep 2015 / 17:05 Uhr
Mindestens zehn Menschen sind bei gewaltsamen Auseinandersetzungen getötet worden.
Mindestens zehn Menschen sind bei gewaltsamen Auseinandersetzungen getötet worden.

Ouagadougou - Seit dem Putsch im westafrikanischen Burkina Faso sind inzwischen mindestens zehn Menschen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen getötet worden. Weitere 113 Menschen wurden nach Spitalangaben vom Wochenende verletzt.

6 Meldungen im Zusammenhang
Die internationalen Vermittlungsbemühungen unter Einbeziehung des Putschistenführers Gilbert Diendéré wurden am Sonntag gestört, als Dienderés Anhängern ins Foyer des Hotels Laico in der Hauptstadt Ouagadougou eindrangen. Rund hundert Anhänger von General Diendéré gelangten in die Halle des Hotels, wo sie Tische und Mobiliar zerschlugen.

Zuvor hatten sich bereits Gegner des Putsches vor dem Hotel versammelt. Nach Ankündigungen vom Vortag sollte im Hotel Laico das Ergebnis der Vermittlungen mitgeteilt werden, an denen sich der Vorsitzende der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas), Senegals Staatschef Macky Sall, sowie Benins Präsident Thomas Boni Yayi beteiligten.

Boni Yayi sagte am Samstagabend, Diendéré habe in den Verhandlungen «Verantwortungsbewusstsein» an den Tag gelegt. Der Putschistenführer selbst erklärte: «Ich habe nie gesagt, dass ich an der Macht bleiben werde.» Seine Anhänger forderten hingegen, Diendéré solle «bleiben» und schnellstmöglich für alle offene Wahlen organisieren. Bisher sollten am 11. Oktober Präsidenten- und Parlamentswahlen stattfinden. Als neues Datum kursiert nun der 8. November.

Erhebung gegen Burkina Fasos Staatschef Blaise Compaoré

Boni Yayi sollte die Wahlen im Oktober im Auftrag der Ecowas beaufsichtigen. Sall war bereits während der Erhebung der Bevölkerung gegen Burkina Fasos Staatschef Blaise Compaoré im Oktober 2014 von der Ecowas als Gesandter entsandt worden.

Compaoré war damals nach 27 Jahren an der Macht gezwungen worden, zurückzutreten und ins Exil zu gehen. Viele Menschen befürchten, dass durch den Putsch letztlich Compaoré wieder an die Macht befördert werden soll.

Die Putschisten von der Elitetruppe RSP hatten am Mittwoch eine Kabinettssitzung im Präsidentenpalast in Ouagadougou gestürmt und Regierungschef Isaac Zida sowie Interimspräsident Michel Kafando festgenommen.

Der von ihnen eingesetzte General Diendéré ist ein enger Vertrauter des gestürzten Präsidenten Compaoré. Laut Gewerkschaften wurden seit dem Putsch am Mittwoch 20 Menschen bei Auseinandersetzungen getötet.

 

(nir/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Das Kabinett von Ministerpräsident Isaac Zida kam am Freitag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zu seiner ersten Sitzung nach dem Putsch zusammen.
Ouagadougou - Die für den gescheiterten Militärputsch in Burkina Faso verantwortliche Präsidialgarde (RSP) ist aufgelöst worden. Die wieder eingesetzte Übergangsregierung des ... mehr lesen
Ouagadougou - Eine Woche nach ... mehr lesen
Michel Kafando kehrt in den Sattel zurück.
Die Truppen seien in der Nacht zum Dienstag in der Hauptstadt Ouagadougou eingetroffen.
Ouagadougou - Nach dem Putsch im westafrikanischen Burkina Faso ist die Armee in die Hauptstadt Ouagadougou einmarschiert und hat offenbar mit den Putschisten Verhandlungen über ... mehr lesen
Ouagadougou - In Burkina Faso spitzt sich die Lage nach dem Putsch der ... mehr lesen
Banken, Supermärkte und Behörden in Ouagadougou blieben am Montag geschlossen, Internet-Verbindungen waren kaum herzustellen.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Der Präsident Benins, Thomas Boni Yayi, sagte in der Nacht zum Sonntag nach Gesprächen mit allen Parteien, die Putschisten seien zur Aufgabe bereit.
Ouagadougou - Nur wenige Tage nach einem Militärputsch bahnt sich im westafrikanischen Burkina Faso dank internationaler Vermittlung eine Rückkehr zur Demokratie an. mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» ... mehr lesen  
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen  
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und patentiert, das sowohl den Verteidigungssektor als auch die Planetenforschung revolutionieren könnte. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 12°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten