Quecksilberbelastung durch Waldbrände

publiziert: Montag, 2. Jul 2007 / 19:26 Uhr / aktualisiert: Montag, 2. Jul 2007 / 19:48 Uhr

Mainz - Drei bis elf Prozent der weltweiten Quecksilberemissionen werden durch die Verbrennung von Biomasse verursacht. Auf Grund grossflächiger Waldbrände übersteigen die Quecksilberwerte in der südlichen Hemisphäre sogar alle Emissionen, die von Menschen verursacht werden.

Viele Waldbrände entstehen auch durch natürliche Ursachen.
Viele Waldbrände entstehen auch durch natürliche Ursachen.
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Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie. Momentan gehen etwa drei Viertel des atmosphärischen Quecksilbers auf Aktivitäten des Menschen zurück. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind alarmierend.

«Das grösste Problem ist die Belastung der Gewässer und in Folge der Fische», erklärt Franz Slemr vom Max-Planck-Institut. «In Kanada ist man bereits sehr besorgt um die Gesundheit der Inuit, die sich vorwiegend von Fisch ernähren.»

Auch in Skandinavien seien inzwischen viele Seen so stark belastet, dass deren Fische sich nicht mehr zum Verzehr eignen. In Mitteleuropa hingegen könne man Fisch noch gefahrlos verzehren. «Die Beschaffenheit unserer Seen ist eine ganz andere. Man muss allerdings bedenken, dass mittlerweile auch die Meere stark belastet sind», erklärt Slemr.

Wald- und Savannenbrände

Als Hauptursache für die weltweite Quecksilberbelastung galt lange Zeit die Verbrennung von Kohle oder Müll. Dass Wald- und Savannenbrände ebenfalls für gewisse Mengen an Quecksilber in der Atmosphäre verantwortlich sind, ist seit mehreren Jahren bekannt, denn Biomasse enthält etwa den gleichen Anteil an Quecksilber wie Kohle.

Die aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts untersuchte jedoch erstmals die Werte auf der südlichen Halbkugel. «Diese Emissionen wurden vernachlässigt. Wir haben zum ersten Mal dort gemessen, wo die Brände stattfinden», erzählt Slemr. Erst jetzt könne eine Aussage über die Bedeutung der Verbrennung von Biomasse auf Quecksilberemissionen getroffen werden.

Man kann eigentlich nichts machen

Einen Ausweg aus der Situation zu finden, gestaltet sich schwierig. «Man kann eigentlich nur feststellen, dass es das Problem gibt», erklärt Slemr. Während grosse Teile der Biomasse zwar durch den Menschen verbrannt werden, entstehen viele Waldbrände durch natürliche Ursachen.

«Wenn der Mensch nicht eingreift, sammelt sich in der Natur brennbares Material und fängt irgendwann auch Feuer», meint Slemr. Für Mitteleuropa hielte sich die Gefahr mittelfristig in Grenzen. «Waldbrände stellen eine grosse Belastung für die Atmosphäre dar. In Bezug auf Quecksilber - gerade bei Fisch - ist mir aus dem deutschsprachigen Raum aber noch kein Problem bekannt.»

(smw/pte)

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