Feier für abtrünnigen Mönch Giordano Bruno in Rom

Querdenker Bruno: Die Kirche verzeiht auch nach 400 Jahren nicht

publiziert: Donnerstag, 17. Feb 2000 / 14:23 Uhr / aktualisiert: Freitag, 25. Feb 2000 / 11:32 Uhr

Rom - Gott ist in allem und alles ist Gott - diese Aussage hat vor 400 Jahren den Mönch und Philosophen Giordano Bruno das Leben gekostet. Die Inquisition verbrannte den Dominikanermönch mit den revolutionären Ansichten am 17. Februar 1600 auf dem Campo dei Fiori in Rom.

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Weiterführende Links zur Meldung:

Giordano Bruno, Leben und Werk
Interessante Site über einen interessanten Mann. Giordano Bruno hat uns auch noch 400 Jahre nach seinem Tod auf dem Scheiterhaufen vieles zu sagen.
h2hobel.phl.univie.ac.at/pyrrhon/renaiss/bruno.htm

Giordano Bruno als Prophet der Aliens (englisch)
Hier eine Kuriosität. Der seit 400 Jahren tote Mönch geistert durch Sites, die sich der Suche nach ausserirdischem Leben gewidmet haben. Tatsächlich sind viele seiner Ansichten über das Universum einer Akte X würdig
seti1.setileague.org/editor/brunoalt.htm

Am Donnerstag ehrten an diesem Ort Gelehrte, Politiker, Anti- Kirchen- und Menschenrechtsgruppen Bruno mit einer Reihe von Veranstaltungen. Doch auch nach 400 Jahren meint die Kirche Bruno nicht rehabilitieren zu können. Anti-Kirchengruppen wollten diesen Tag nutzen, um das Vorgehen des Vatikan zu kritisieren.

Freiheitsheld
Bruno wurde durch seine unbedingte Wahrheitsliebe auch unter Androhung der Todesstrafe zu einem Symbol der Freiheit des Geistes. Seine Überzeugung, da Gott alles sei, müsse das Universum grenzenlos sein, griff die Grundlagen des katholischen Glaubens an die Einzigartigkeit der Schöpfung an. Noch bevor Galileo Galilei den Kirchenleuten bewies, nicht die Erde, sondern die Sonne sei das Zentrum des Alls, stiess er mit seinen Ideen auf Widerstand. Galilei wurde mittlerweile rehabilitiert, die Überzeugungen Brunos sind auch heute noch ein rotes Tuch für die katholische Kirche.

Kein Zentrum in der Unendlichkeit
Denn er postulierte, die Sonne könne gar nicht das Zentrum des Universums sein, denn wenn dieses unendlich sei, gebe es soetwas wie ein Zentrum nicht. Ausserdem gebe es in einem grenzenlosen Universum unendlich viele Welten.
Diese Vorstellung erweiterte die Überlegungen des Astronomen Kopernikus und geben auch heute in der modernen Astronomie Denkanstösse. Durch seinen Widerstand gegen die Intoleranz der Kirche wurde Bruno in Italien zum Anti-Kirchen-Helden.
Papst Johannes Paul II. wird im kommenden Monat an einem Tag der Suche nach Vergebung Abbitte für die Fehler und Ungerechtigkeiten der Kirche leisten. Doch Bruno zu rehabilitieren, ist auch heute noch nicht möglich. Kardinal Paul Poupard sagte, die Vorstellungen Brunos seien ganz und gar inkompatibel mit denen der Kirche.
Bruno wurde 1548 in Nola bei Neapel geboren und wanderte sein Leben lang durch Europa. Vieler Universitäten und Höfe wurde er verwiesen, weil seine Überzeugungen nicht mit der herrschenden Lehrmeinung übereinstimmten.

(sda)

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