Rad: Der vierte Streich von Alessandro Petacchi

publiziert: Freitag, 11. Jul 2003 / 17:20 Uhr / aktualisiert: Freitag, 11. Jul 2003 / 18:56 Uhr

Auch in der 6. Etappe der Tour de France war der neue Sprintstar Alessandro Petacchi nicht zu stoppen. In Lyon gewann der Italiener vor Baden Cooke (Au) und Fabrizio Guido (It). Leader vor der ersten Alpenetappe blieb Victor Hugo Peña (Kol).

6. Etappe an der Tour de France 2003.
6. Etappe an der Tour de France 2003.
Petacchi (29) verbuchte seinen schon vierten Tageserfolg und übernahm zugleich die Führung im Klassement nach Punkten. Erneut schoss er im Massensprint aus dem Hinterhalt unwiderstehlich davon und konnte schon Meter vor der Ziellinie jubeln. "Ich war sehr müde, aber ich wollte die Anstrengungen meiner Mannschaft nicht unbelohnt lassen", sagte Petacchi.

Die Teamgefährten Petacchis waren auf der mit 230 km längsten Flachetappe einmal mehr gefordert. Denn Stuart O´Grady (Au) und Anthony Geslin (Fr) wiesen 100 km vor dem Ziel noch 18 Minuten Vorsprung auf. Das Duo wurde erst auf dem letzten Kilometer nach einer 194 km langen Flucht eingeholt. Der letzte Sprinter, der vier Etappensiege in der Tour de France schaffte, war 1999 Mario Cipollini (It), mit dem der zurückhaltende Petacchi keinesfalls verglichen werden will.

14 Pässe und 170 km Steigung

Nach den Rollern und Sprintern kommen nun die Kletterer zum Zug. In den drei Alpenetappen von heute (Samstag) bis Montag führen die Strassen während 170 km bergwärts, insgesamt sind 14 Anstiege zu bewältigen. Der schwerste Tagesabschnitt ist jener vom Sonntag mit dem Col du Galibier (2645 m u.M.) 65 km vor dem Ziel und der Bergankunft in Alpe d´Huez.

Wahrscheinlich ist, dass Lance Armstrong sich schon in den Alpen von der Konkurrenz absetzt. Die Herausforderer trachten aber danach, die Vormachtstellung des Seriensiegers ins Wanken zu bringen. "Ich gebe nie auf. Armstrong ist auch nur ein Mensch. Auch er kann eine Schwäche erleiden", sagt etwa Giro-Sieger Gilberto Simoni. Der Italiener liegt wegen des Debakels im Mannschaftszeitfahren gegenüber Armstrong aber schon mit 3:08 Minuten im Hintertreffen.

Auch der Vorjahrszweite Joseba Beloki (Sp) wartete im Vorfeld der Alpenpässe mit grossen Tönen auf. "Armstrong ist nicht so stark wie in den Vorjahren. Wir werden angreifen, und wir werden sehen, was passiert, wenn er sich verteidigen muss." Wenn sich Beloki nur nicht täuscht, er könnte sich bald selber in der Defensive befinden.

Denn Armstrong hat die Konkurrenz seit 1999 jeweils schon in den ersten Steigungen weit hinter sich gelassen. Der Amerikaner schaffte die Umstellung von den flachen Strassen zu den steilen Rampen stets am besten, derweil die Kletterer bereits in der Ebene reichlich Kraft lassen mussten. Das weiss auch Jan Ullrich. Der Deutsche verzichtete auf verbale Attacken in Richtung Armstrong ... und wird Paris wohl zum fünften Mal als Gesamtzweiter erreichen.

Montgomery und Zberg noch bei Kräften

Mit Ausnahme von Sven Montgomery haben sich die Schweizer in den ersten sechs Etappen diskret zurückgehalten. Bergspezialist Montgomery war in der ersten Woche einer der besten Helfer des vierfachen Etappensiegers Alessandro Petacchi (It): "Natürlich hat dies Kraft gekostet. Aber ich fühle mich vor den Bergen gut.

Zudem kann ich mir dank den Siegprämien sicher Gratisferien mit meiner Freundin leisten." Montgomery hat sich in den Steigungen zwar primär in den Dienst der Teamleader Ivan Basso (It) und Vuelta-Sieger Aitor Gonzalez (Sp) zu stellen, der Berner darf wohl aber auch seine eigene Chance wahrnehmen: "Vielleicht lasse ich mich einmal zurückfallen, um später einen Etappensieg ins Visier zu nehmen."

Liebäugeln mit Etappenerfolg

Mit Etappenerfolgen liebäugeln auch Laurent Dufaux und Markus Zberg. Zberg wollte in der ersten Woche so wenig Substanz wie möglich verlieren, um nach den schwersten Etappen angreifen zu können: "Am wichtigsten war, nicht zu stürzen. Deshalb hielt ich mich auch aus den Sprints raus. Es wäre für mich wohl möglich gewesen, zwischen die Plätze 5 und 10 zu spurten." Aber das hätte Zberg viel Energie gekostet, und das Sturzrisiko wäre ebenfalls erheblich gewesen. "Es brauchte schon Nerven, sich trotz der guten Beine zurückzuhalten", sagte der Urner.

Vor drei Jahren hatte Markus Zberg mit Platz 2 in Tours einen Etappensieg nur knapp verpasst.

von Daniel Good, Lyon

Resultat der 6. Etappe

Nevers - Lyon (230 km)

1. Alessandro Petacchi (It) 5:08:35 (44,701 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Baden Cooke (Au), 12 Sek. Bon. 3. Fabrizio Guidi (It), 8 Sek. Bon. 4. Thor Hushovd (No). 5. Marco Milesi (It). 6. Damien Nazon (Fr). 7. Sébastien Hinault (Fr). 8. Gerrit Glomser (Ö). 9. Juri Kriwtsow (Ukr). 10. Luca Paolini (It).

11. Salvatore Commesso (It). 12. Pablo Lastras (Sp). 13. Mikel Pradera (Sp). 14. Joseba Beloki (Sp). 15. Alexander Botscharow (Russ). 16. Fred Rodriguez (USA). 17. Oscar Freire (Sp). 18. Alexander Winokurow (Kas). 19. Jan Ullrich (De). 20. Stuart O´Grady (Au).

21. Michael Rogers (Au). 22. Bradley McGee (Au). 23. José Enrique Gutierrez (Sp). 24. Aitor Gonzalez (Sp). 25. Haimar Zubeldia (Sp). 26. Pacual Llorente (Sp). 27. Iban Mayo (Sp). 28. Leon van Bon (Ho). 29. Sylvain Chavanel (Fr). 30. Franck Renier (Fr).

Ferner: 39. Lance Armstrong (USA). 51. Victor Hugo Peña (Kol). 68. Laurent Dufaux (Sz). 137. Markus Zberg (Sz). 142. Pierre Bourquenoud (Sz), alle gleiche Zeit. 161. Steve Zampieri (Sz) 1:00 zurück. 172. Sven Montgomery (Sz) 3:10. -- 195 Fahrer gestartet, 194 klassiert. -- Aufgegeben: Fabio Baldato (It). -- Nicht gestartet: Angel Vicioso (Sp).

Gesamtklassement: 1. Peña 23:03:06. 2. Armstrong 0:01. 3. Wjatscheslaw Jekimow (Russ) 0:05. 4. George Hincapie (USA), gleiche Zeit. 5. José Luis Rubiera (Sp) 0:23. 6. Roberto Heras (Sp) 0:27. 7. Pavel Padrnos (Tsch), gleiche Zeit. 8. Floyd Landis (USA) 0:28. 9. Beloki 0:33. 10. Jörg Jaksche (De) 0:38.

11. Manuel Beltran (Sp) 0:39. 12. Ullrich, gleiche Zeit. 13. Isidro Nozal (Sp) 0:44. 14. Tobias Steinhauser (De) 0:51. 15. Pradera 0:58. 16. Angel Casero (Sp), gleiche Zeit. 17. José Azevedo (Por) 1:01. 18. Marcos Serrano (Sp) 1:04. 19. Wladimir Karpets (Russ) 1:11. 20. Laszlo Bodrogi (Un) 1:12.

21. Felix Garcia Casas (Sp) 1:15. 22. Denis Mentschow (Russ) 1:19. 23. Jewgeni Petrov (Russ) 1:21. 24. Lastras 1:24. 25. Juan Antonio Flecha (Sp) 1:25. 26. O´Grady 1:28. 27. Rogers 130. 28. Francisco Mancebo (Sp) 1:30. 29. Santiago Botero (Kol) 1:33. 30. Jens Voigt (De) 1:35.

Ferner: 39. Tyler Hamilton (USA) 1:45. 57. Stefano Garzelli (It) 2:03. 69. Zberg 2:15. 75. Dufaux 2:21. 101. Gilberto Simoni (It) 3:09. 130. Bourquenoud 4:16. 153. Zampieri 7:10. 159. Montgomery 7:58.

(bert/sda)

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