Rad: Doping-Video schockt Italien

Das schockierende Video ist eine Geheimaufnahme der Staatsanwaltschaft von Padua. Diese führt seit 2001 eine ausgedehnte Anti-Doping-Ermittlung. Ins Fadenkreuz der Justiz ist auch der frühere Züri-Metzgete-Sieger Davide Rebellin geraten. In der Aufzeichnung sind einige Sportler zu erkennen, die sich in einem Hotelzimmer Dopingpräparate einspritzen. Gefilmt wurde auch die Frau eines "bekannten" Professionals, dessen Name nicht genannt wurde, die von einem Arzt Epo und andere verbotene Substanzen entgegennimmt.

Laut dem TV-Bericht sei in den Aufzeichnungen ein "Giro-Sieger" zu erkennen. Vermutet wird eine Verwicklung von Ivan Gotti, gegen den die Staatsanwaltschaft von Padua die Eröffnung eines Prozesses beantragt hat. Die Polizei hatte Gotti während des Giro d´Italia 2001 beschatten lassen. Bei der Durchsuchung des Wohnmobils von Gottis Schwiegereltern fanden die Ermittler eine grosse Menge verschiedener Doping-Präparate. Gottis Schwiegervater hatte zugegeben, dass die Präparate dem zweimaligen Giro-Sieger gehörten.

In den Fahrer-Hotels war ausserdem das Medikament RSR 13 (synthetische Blutkörperchen) gefunden worden, das fünf Stunden nach der Injektion nicht mehr nachzuweisen ist. Die für die Anti-Doping-Ermittlung zuständige Staatsanwältin Paola Cameran betonte, sie könne sich nicht erklären, wie die Bandaufnahme in die Hände der Medien geraten sei. Das Video sei ausschliesslich den Verteidigern der verdächtigten Radsportlern zur Verfügung gestellt worden. Die insgesamt 400 Stunden umfassenden Geheimaufnahmen hätten nicht veröffentlicht werden sollen.

(bsk/sda)