Rad: Dufaux nur von Simoni bezwungen

publiziert: Montag, 21. Jul 2003 / 02:14 Uhr / aktualisiert: Montag, 21. Jul 2003 / 03:29 Uhr

Carlos Sastre (Sp) sowie Gilberto Simoni (It) knapp vor Laurent Dufaux (Sz) gewannen die ersten Pyrenäenetappen der Tour de France. Lance Armstrong führt nach 14 Etappen das Gesamtklassement weiter an.

Lance Armstrong am Hinterrad von Jan Ullrich.
Lance Armstrong am Hinterrad von Jan Ullrich.
Armstrong verlor am Samstag im Aufstieg nach Ax-3 Domaines gegenüber Jan Ullrich 19 Sekunden und am Sonntag gegenüber Alexander Winokurow gar 43 Sekunden, womit die Reserve des Amerikaner vor der heutigen Etappe noch 15 resp. 18 Sekunden beträgt.

Vor allem Winokurow brachte Armstrong mit seinen Angriffen wiederholt in Schwierigkeiten. In der 13. Etappe konnte Ullrich von der Attacke Winokurows profitieren, während der Kasache selber leicht zurückfiel.

Am Sonntag korrigierte der Sieger der Tour de Suisse seine Baisse und übernahm einzig wegen der Schwäche in der Abfahrt nicht das Maillot jaune.

Den stärksten Eindruck hinterliess in den ersten beiden Pyrenäenetappen Ullrich, der am Samstag Armstrong auch dank der Zeitgutschrift 19 Sekunden abknöpfte und 24 Stunden später die Verantwortung übernahm, während sich der Texaner im Aufstieg zum letzten Tageshindernis lediglich am Hinterrad des Deutschen aufhielt.

Armstrong geschwächt

Der in den letzten vier Jahren unantastbar scheinende Armstrong beklagt sich noch immer über die Folgen seiner Dehydratation beim Zeitfahren. Er habe über fünf Kilo Gewicht verloren, und fühle sich noch immer geschwächt. Der vierfache Toursieger versucht, den erlittenen Minarlienmangel mit Infusionen zu kompensieren.

Zum ersten Mal seit seinem Toursieg 1999 kann Armstrong überdies nicht auf eine überlegen Mannschaft zählen. Edelhelfer Roberto Heras fiel in den letzten Tagen jeweils bereits nach den ersten Attacken aus der Gruppe der Favoriten zurück, und gestern war der Leader im letzten Anstieg gar isoliert, weil ihn auch die weiteren starken Bergfahrer Rubiera, Beltran und Hincapie im Gegensatz zu den Vorjahren nicht genügend unterstützen konnten.

Simoni: Sieg statt Aufgabe

Einen ersten Erfolg nach diversen Rückschlägen in der Grande Boucle konnte dagegen Simoni verbuchen. Der Sieger des Giro d´Italia, im Vorfeld selbsternannter erster Herausforderer Armstrongs, rehabilitierte sich mit dem Sieg in Loudenvielle teilweise für seine bisher schwachen Leistungen. Sein Sportlicher Leiter Giuseppe Martinelli hatte ihn am Samstag gar zur Aufgabe überreden wollen.

Seinen zweiten Tour-Etappensieg nach 1996 in Pamplona verpasste Dufaux nur um wenige Zentimeter. "Im ersten Moment war ich enttäuscht, aber eigentlich habe ich am Wochenende zwei sehr gute Etappen gezeigt", sagte Dufaux, der bereits am Samstag angegriffen hatte, im Schlussaufstieg aber von den Favoriten eingholt wurde. "Ich muss diese Niederlage akzeptieren, auch wenn wenig gefehlt hat."

Virenque zum sechsten Mal Bergkönig

Dufaux und Simoni waren kurz nach dem Start zur 14. Etappe Saint-Giron mit Steve Zampieri sowie 14 weiteren Fahrern ausgerissen und wiesen einen maximalen Vorsprung von 15 Minuten auf. Nach Dufaux´ Antritt am zweitletzten Aufstieg konnten nur noch Simoni und Richard Virenque mithalten.

Der Franzose sicherte sich jeweils die Bergpreispunkte und wird dieses Spezialklassement so gut wie sicher zum sechsten Mal gewinnen. Vor Virenque, wie Dufaux 1998 ebenfalls in die Festina-Dopingaffäre verwickelt, schafften erst Lucien van Impe (Be) und Federico Bahamontes (Sp) den doppelten Hattrick.

Zampieri erkämpfte sich in Loudenvielle den 8. Rang unmittelbar hinter Winokurow und Iban Mayo, aber vor Ullrich und Armstrong. Der Neuenburger wurde kurz vor dem letzten Bergpreis von Winokurow und Mayo eingeholt und konnte mit letzter Kraft das Tempo der beiden mitgehen.

Jubel mit "Nuggi"

Die Verlierer der ersten Pyrenäeneteppen waren Mayo, der am Samstag zweimal erfolglos angegriffen hatte, aber nach Ax-3 Domaines den Anschluss an die Favoritengruppe nicht halten konnte, sowie Tyler Hamilton.

Der Amerikaner, der trotz des in der 1. Etappe doppelt gerissenen Schlüsselbeins die Tour auf dem Podest beenden möchte, zollte am Wochenende seinem bisherigen Effot Tribut und fiel im Gesamtklassement auf vom 5. den 7. Rang zurück.

Eine spezielle Note verlieh Carlos Sastre der Tour am Samstag in Ax-3 Domaines. Als Solosieger feststehend, klaubte er auf den letzten Metern aus einer Trikottasche einen Schnuller, um seine im August zweijährig werdende Tochter Claudia sowie seine Frau zu grüssen.

Tour de France. 13. Etappe, Toulouse - Ax-3 Domaines (197,5 km):
1. Carlos Sastre (Sp) 5:16:08 (37,484 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Jan Ullrich (De) 1:01 zurück, 12 Sek. Bon. 3. Haimar Zubeldia (Sp), gleiche Zeit, 8 Sek. Bon. 4. Lance Armstrong (USA) 1:08. 5. Alexander Winokurow (Kas) 1:18. 6. Ivan Basso (It), gleiche Zeit. 7. Juan Miguel Mercado (Sp) 1:24. 8. Iban Mayo (Sp) 1:59. 9. Christophe Moreau (Fr) 2:32. 10. Tyler Hamilton (USA), gleiche Zeit. 11. Laurent Dufaux (Sz) 3:06. 12. Francisco Mancebo (Sp), gleiche Zeit. 13. Richard Virenque (Fr) 3:46. 14. Georg Totschnig (Ö) 3:55. 15. Didier Rous (Fr). 16. Manuel Beltran (Sp), beide gleiche Zeit. 17. Patrice Halgand (Fr) 4:11. 18. Denis Mentschow (Russ), gleiche Zeit. 19. José Luis Rubiera (Sp) 4:50. 20. Peter Luttenberger (Ö) 5:58.

21. Alexander Botscharow (Russ) 6:22. 22. Jörg Jaksche (De), gleiche Zeit. 23. Felix Garcia Casas (Sp) 7:22. 24. Roberto Heras (Sp), gleiche Zeit. 25. Inigo Chaurreau (Sp) 8:50. 26. Michael Boogerd (Ho) 9:05. 27. Roberto Laiseka (Sp). 28. Massimiliano Lelli (It), alle gleiche Zeit. 29. Stéphane Goubert (Fr) 9:15. 30. David Millar (Gb) 9:38.

Ferner: 94. Markus Zberg (Sz) 26:05. 144. Steve Zampieri (Sz) 33:14. -- 164 Fahrer gestartet, 162 klassiert. -- Aufgegeben: Danilo Di Luca (It), Torsten Schmidt (De). -- Nicht gestartet: Pietro Caucchioli (It).

Zwischenstand (nach 13 Etappen): 1. Armstrong 55:34:01. 2. Ullrich 0:15. 3. Winokurow 1:01. 4. Zubeldia 4:14. 5. Hamilton 4:23. 6. Mayo 5:20. 7. Basso 6:59. -- Ferner: 21. Dufaux 19:03.

14. Etappe, Saint-Girons - Loudenvielle-Le Lourdon (191,5 km): 1. Gilberto Simoni (It) 5:31:52 (34,633 km/h), 20 Sek. Bon. 2. Dufaux, 12 Sek. Bon. 3. Richard Virenque (Fr), beide gleiche Zeit, 8 Sek. Bon. 4. Andrea Peron (It) 0:03. 5. Walter Bénéteau (Fr) 0:10. 6. Mayo 0:41. 7. Winokurow. 8. Zampieri, beide gleiche Zeit. 9. Zubeldia 1:24. 10. Basso.

11. Armstrong. 12. Ullrich. 13. Moreau, alle gleiche Zeit. 14. Daniele Nardello (It) 3:04. 15. Botscharow, gleiche Zeit. 16. Mentschow 4:31. 17. Hamilton. 18. Jaksche. 19. Mancebo. 20. Luttenberger.

21. Rous. 22. Laiseka. 23. Rubiera, alle gleiche Zeit. 24. Totschnig 5:17. 25. Sastre. 26. Beltran, beide gleiche Zeit. 27. Laurent Brochard (Fr) 6:51. 28. Nicki Sörensen (Dä). 29. Xavier Zandio (Sp), beide gleiche Zeit. 30. Christophe Brandt (Be) 8:22.

Ferner: 104. Zberg 29:57. -- 162 Fahrer gestartet, 156 klassiert. -- Aufgegeben u.a. Davide Rebellin (It), René Haselbacher (Ö), Rik Verbrugghe (Be), Andrej Hauptmann (Sln).

Gesamtklassement: 1. Armstrong 61:07:17. 2. Ullrich 0:15. 3. Winokurow 0:18. 4. Zubeldia 4:16. 5. Mayo 4:37. 6. Basso 7:01. 7. Hamilton 7:32. 8. Mancebo 10:09. 9. Moreau, gleiche Zeit. 10. Sastre 12:40.

11. Virenque 12:51. 12. Mentschow 13:37. 13. Totschnig 15:08. 14. Beltran 15:50. 15. Dufaux 17:21. 16. Rous 19:30. 17. Jaksche 20:29. 18. Laiseka 20:47. 19. Luttenberger 20:56. 20. Rubiera 24:24.

21. Botscharow 28:48. 22. David Plaza (Sp) 31:22. 23. Heras 32:54. 24. Garcia Casas 33:03. 25. Lelli 34:52. 26. Grischa Niermann (De) 40:29. 27. José Azevedo (Por) 41:51. 28. Mikel Astarloza (Sp) 49:09. 29. Millar 49:36. 30. Chaurreau 50:46.

Ferner: 67. Zampieri 1:45:05. 95. Zberg 2:07:15.

(Sascha Rhyner/Si)

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