Rad: Einmaliger Erfolg der Schweizerinnen

publiziert: Mittwoch, 9. Okt 2002 / 19:15 Uhr

An der Rad-WM in Zolder (Be) stand im Zeitfahren nur Zulfia Zabirowa (Rus) den beiden Schweizerinnen vor der Sonne. Nicole Brändli gewann wie letztes Jahr die Silbermedaille, die zweifache Duathlon-Weltmeisterin Karin Thürig sicherte sich Bronze.

Nicole Braendli gewinnt Silber in Zolder (Be).
Nicole Braendli gewinnt Silber in Zolder (Be).
"Ich wusste, dass ich nicht Letzte sein würde. Aber das Podium kam für mich etwas unerwartet, weil ich mich international nicht einordnen konnte." Mit diesen Worten spielte Karin Thürig ihre grossartige Leistung beinahe hinunter. Auf der Rollerstrecke mit wechselndem Windeinfall wartete die Luzernerin mit einer Leistung auf, die nicht hoch genug eingestuft werden kann.

Erst vor drei Jahren hat sich Karin Thürig dem Spitzensport zugewandt. Innert kürzester Zeit kam die Betriebswirtschafterin im Duathlon und dieses Jahr auch im Triathlon zu Erfolgen. Von einem Prolog abgesehen, bestritt die Luzernerin in Zolder erst ihre vierte Prüfung gegen die Uhr. Vor zehn Tagen war sie in Orbe in dieser Sparte Schweizer Meisterin geworden.

"Ich habe alles gegeben und das Optimum herausgeholt", meinte die Bronzemedaillengewinnerin, die lediglich in den Kurven hatte Vorsicht walten lassen, um ein allfälliges Sturzrisiko auf dem Laub zu mindern. Aber mit dem Rückenwind hatte Karin Thürig den Eindruck, auf dem Rennvelo zu fliegen. Das gleiche Gefühl sei ihr am übernächsten Samstag in Hawaii gegönnt, wenn sie das Abenteuer Ironman in Angriff nehmen wird.

Dem Radsport hat sich die 30-jährige Luzernerin zugewandt, weil sie sich Aussichten ausrechnet, an den Olympischen Spielen 2004 in Athen teilzunehmen. Dort steht der Schweiz ein einziger Startplatz zu, was bedeutet, dass es zu einer Ausscheidung mit Nicole Brändli kommt. Ausser es sei denn, Karin Thürig würde sich auf der Bahn der Verfolgung widmen.

Um drei Hundertstelsekunden von Karin Thürig auf den 4. Platz verwiesen wurde Joana Somarriba (Sp). Aber auch zwischen Thürig und Nicole Brändli ergab sich nur eine bescheidene zeitliche Differenz. Durch 0,95 Sekunden waren die beiden Schweizerinnen im Ziel getrennt. "In der einzigen kleinen Steigung habe ich zum zweitletzten Mal in dieser Saison auf die Zähne gebissen", schilderte die Zürcherin die entscheidenden Momente, die ihr den Vorstoss auf den 2. Platz ermöglichten.

"Diese Silbermedaille stellt für mich eine Überraschung dar. Auf diesem flachen Parcours hatte ich mir keine grossen Aussichten ausgerechnet", hielt Nicole Brändli fest, die schon letztes Jahr Zweite geworden war, geschlagen von Jeannie Longo-Ciprelli (Fr) um einen Sekundenbruchteil. Die beiden Schweizerinnen konnten eine Premiere feiern: zwei Fahrerinnen auf dem Podest gab es noch nie. Bei den Männern hatten dies Alex Zülle (1.) und Tony Rominger (3.) vor sechs Jahren in Lugano geschafft.

Am Tag der grossen Niederlage der beiden Favoritinnen Jeannie Longo-Ciprelli (Fr, 7.) und vor allem Leontien Zijlaard- van Moorsel (Ho, 10.) mussten sich die beiden Schweizerinnen nur der Russin Zulfia Zabirowa geschlagen geben. Brändli hatte vor drei Jahren der gleichen Sportgruppe wie die neue Weltmeisterin angehört. Die in Lugano ansässige Zabirowa setzte sich auf der zweiten Streckenhälfte durch. Und es ist keine Schande, dieser Russin die Goldmedaille überlassen zu müssen. Die aus Usbekistan stammende Athletin war 1996 in Atlanta Olympiasiegerin im Zeitfahren geworden und belegte an den Weltmeisterschaften 1997 und 1998 jeweils den 2. Platz. In dieser Saison entschied Zabirowa die Thüringen-Rundfahrt für sich und feierte in der Tour de Freance zwei Etappensiege.

(bert/sda)

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