Rad: Giro - Gilberto Simoni auch im Heimspiel siegreich

Vor vier Jahren hatte Simoni an der gleichen Stätte eine schmerzhafte Niederlage gegen Marco Pantani erlitten. Diesmal gelang dem Trentiner eine Revanche, an der ihm viel lag. In der 9 km langen Schlusssteigung geduldete sich Simoni bis zur 5-km-Marke, bis er seinen Antritt lancierte. Wie schon zwei Tage zuvor am Monte Zoncolan fanden die Gegner kein Mittel, um auf die Temposteigerung des Leaders zu reagieren. Und wie damals büssten die stärksten Widersacher etwas mehr als eine halbe Minute auf den Träger der Maglia rosa ein. Dies unter anderem auch deshalb, weil sich die Ereignisse des Monte Zoncolan widerholten. Simoni musste am Schluss heftig auf die Zähne beissen, um seine Solofahrt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Bei der grossen Dolomitenfahrt über 162 km hatte sich das Geschehen unter den Gesamtbesten erwartungsgemäss auf die Schlusssteigung konzentriert. Über die Pässe Rolle, Valles und San Pellegrino zogen jene 16 Fahrer die Aufmerksamkeit auf sich, die schon 12 km nach dem Start in Marostica die grosse Flucht des Tages inszenierten. Fredy Gonzalez überquerte die drei Pässe als Erster. Der Kolumbier konsolidierte damit seine Führung in der Bergpreiswertung; die Auszeichnung als Bergkönig ist ihm kaum mehr zu nehmen.

Die sieben stärksten Flüchtlinge nahmen die letzte Steigung aus dem Talgrund des Val di Fiemme - im Februar Austragungsort der nordischen Ski-WM - noch mit 1:40 Minuten Reserve auf die Hauptgruppe mit Simoni und Garzelli in Angriff. 3 km vor dem Ziel war es auch um den letzten Angreifer geschehen. Wladimir Belli, der 11. der Gesamtwertung, wurde ein- und überholt.

86. Giro d´Italia. 14. Etappe, Marostica - Alpe di Pampeago (162 km ):
1. Gilberto Simoni (It) 4:46:43 (33,901 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Stefano Garzelli (It) 0:35, 12 Sek. Bon. 3. Raimondas Rumsas (Lit) 0:36, 8 Sek. Bon. 4. Julio Alberto Perez (Mex) 0:49. 5. Jaroslaw Popowitsch (Ukr), gleiche Zeit. 6. Andrea Noé (It) 0:56. 7. Francesco Casagrande (It) 0:59. 8. Eddy Mazzoleni (It) 1:17. 9. Wladimir Belli (It) 1:38. 10. Georg Totschnig (Ö) 1:43.
11. Aitor Gonzalez (Sp) 1:50. 12. Marco Pantani (It) 2:03. 13. Massimo Codol (It) 2:08. 14. Sergej Gontschar (Ukr) 2:09. 15. Franco Pellizotti (It), gleiche Zeit. 16. Kim Kirchen (Lux) 2:42. 17. Dario Frigo (It) 2:50. 18. Dariusz Baranowski (Pol) 3:00. 19. Michele Scarponi (It) 3:08. 20. Wolodimir Bileka (Ukr) 3:21.

Ferner: 23. Steve Zampieri (Sz) 3:44. -- 141 Fahrer klassiert. Nicht gestartet u.a. Robbie McEwen (Au). Aufgegeben u.a. Marcel Strauss (Sz), Pawel Tonkow (Russ).

Gesamtklassement: 1. Simoni 65:45:39. 2. Garzelli 1:19. 3. Noé 3:39. 4. Popowitsch 4:09. 5. Rumsas 5:08. 6. Casagrande 5:33. 7. Totschnig 6:45. 8. Pellizotti 7:18. 9. Pantani 8:19. 10. Belli 8:41.

11. Gontschar 9:56. 12. Scarponi 10:31. 13. Codol 11:25. 14. Baranowski 11:44. 15. Mazzoleni 12:35. 16. Frigo 13:02. 17. Perez 14:42. 18. Marco Velo (It) 14:53. 19. Aitor Gonzalez 17:12. 20. Giuliano Figueras (It) 17:29. -- Ferner: 47. Zampieri 39:57.

(fest/Si)